Mehrheit der Deutschen will Obergrenze für Flüchtlinge

Bei den Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition wird die Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge mit zu den schwierigsten Punkten gehören. Die Mehrheit der Deutschen befürwortet in dieser Frage die Sicht der CSU.
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Flüchtlinge in Afrika auf dem Weg nach Europa.Foto: MAHMUD TURKIA/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Oktober 2017

Die Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Obergrenze für den Zuzug von Flüchtlingen. In einer Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur unterstützten 56 Prozent die Forderung der CSU, eine konkrete Zahl im neuen Koalitionsvertrag zu verankern.

Nur 28 Prozent sprachen sich in der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov dagegen aus.

Der seit Monaten laufende Streit über eine Obergrenze wird zentrales Thema eines Spitzentreffens von CDU und CSU zur Vorbereitung von Sondierungsgesprächen über eine Jamaika-Koalition mit FDP und Grünen sein. Die CSU fordert die Aufnahme von höchstens 200.000 Flüchtlingen pro Jahr. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt eine solche pauschale Festlegung klar ab – Grüne und FDP auch.

Laut YouGov-Umfrage sind 55 Prozent der Unions-Wähler für die Obergrenze und 36 Prozent dagegen. Die größte Zustimmung für die Begrenzung des Zuzugs gibt es aber bei den AfD-Anhängern mit 96 Prozent und bei den FDP-Wählern mit 69 Prozent. Von den SPD-Wählern befürworten immerhin noch 54 Prozent die Obergrenze, und selbst von den Anhängern der Linken ist jeder Zweite dafür. Nur im Lager der Grünen lehnt eine Mehrheit von 60 Prozent die Obergrenze ab, während 26 Prozent dafür sind.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer wollen mit den Spitzen beider Unionsparteien am Sonntag versuchen, eine gemeinsame Linie für Jamaika-Verhandlungen mit Grünen und FDP zu finden. Unionsfraktionschef Volker Kauder sagte, er erwarte im Streit über eine Obergrenze eine Einigung. „Der Konflikt ist bekannt. CDU und CSU haben hier unterschiedliche Positionen. Jetzt muss der Streit endgültig gelöst werden“, sagte der CDU-Politiker der „Passauer Neuen Presse“. Forderungen nach einem Rechtsruck der CDU/CSU erteilte er eine Absage. „Wahlen werden auch in Zukunft mit einem vernünftigen Kurs der Mitte gewonnen.“ (dpa)



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