Massive Entlassungen bei Air Berlin: Deutschlands zweitgrößte Airline hat eine Milliarde Euro Schulden

"Es fällt mir schwer, in einem dynamischen Arbeitsmarkt wie dem deutschen betriebsbedingte Kündigungen anzukündigen. Dennoch müssen wir leider Personal abbauen," so Airlinechef Stefan Pichler.
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Air Berlin FlugzeugeFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times29. September 2016

Frankfurt/Berlin (dpa) – Air Berlin zieht die Notbremse: Die angeschlagene Fluggesellschaft will bis zu 1200 Mitarbeiter entlassen und einen Teil ihrer Flotte an die Lufthansa abgeben. Das gab das Unternehmen am Abend bekannt.

Airlinechef Stefan Pichler bedauerte die Entscheidung für Stellenkürzungen, begründete dies aber mit der Notwendigkeit, das Unternehmen effizienter auszurichten: „Es fällt mir schwer, in einem dynamischen Arbeitsmarkt wie dem deutschen betriebsbedingte Kündigungen anzukündigen. Dennoch müssen wir leider Personal abbauen. Unser Ziel ist es, dies so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.“

Lufthansa will bis zu 40 Flieger der zweitgrößten deutschen Airline samt Besatzungen für sechs Jahre anmieten. Der Großteil soll für die Billigtochter Eurowings fliegen, wie Lufthansa mitteilte. Air Berlin will sich auf das Kerngeschäft mit einer Flotte von 75 Maschinen konzentrieren.

Eine Milliarde Euro Schulden

Zum Beginn der Sommersaison 2016 hatte sich die ohnehin desolate Finanzlage bei Deutschlands zweitgrößter Airline weiter verschlechtert. Der operative Quartalsverlust vervierfachte sich gegenüber dem Vorjahr auf 62,7 Millionen Euro und Air Berlin wies ein negatives Eigenkapital von 987 Millionen Euro aus, berichtet „aero.de“.

Demnach kletterte die Nettoverschuldung der Airline auf 927 Millionen Euro – obwohl Air Berlin zwischenzeitlich auch das letzte eigene Flugzeug verkaufte und zurück leaste.

2015 hatte Air Berlin, auch wegen ungünstiger Preissicherungsgeschäfte an den Treibstoffmärkten, einen Rekordverlust verbuchen müssen, so die Zeitung. Der Umsatz im zweiten Quartal 2016 ging um rund 100 Millionen auf knapp 971 Millionen Euro zurück.



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