Maas: „Richtermangel kann zur Gefahr für die innere Sicherheit werden“

"Der Richtermangel in den Ländern kann zur Gefahr für die innere Sicherheit werden", warnt Bundesjustizminister Maas in einem Gastbeitrag für die "Wirtschaftswoche".
Titelbild
Justitia Waage (Symbolbild).Foto: DAMIEN MEYER/AFP/Getty Images
Epoch Times15. Juni 2017

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) wirft den Ländern vor, viel zu wenig Richter einzustellen und damit die Justiz zu behindern. „Der Richtermangel in den Ländern kann zur Gefahr für die innere Sicherheit werden“, schreibt Maas in einem Gastbeitrag für die „Wirtschaftswoche“.

Es nütze wenig, beispielsweise eines der schärfsten Terrorismusstrafrechte zu haben, „wenn es weiterhin in der Justiz der Länder an Personal fehlt, um Täter anzuklagen und abzuurteilen“. Wenn die Länder die Justizhoheit behalten wollten, müssten sie ihre Gerichte und Staatsanwaltschaften personell, finanziell und technisch ordentlich ausstatten.

Die Länderminister sollten „ihre Zurückhaltung aufgeben, das Visier runterklappen und in den Haushaltsverhandlungen endlich für mehr Geld und Planstellen kämpfen“, riet Maas seinen Kollegen. Weiter schrieb er: „Wir dürfen unseren Rechtsstaat nicht kaputtsparen.“ Der SPD-Minister verweist laut dem Bericht auf Berechnungen des Richterbunds, denen zufolge rund 2000 Richter und Staatsanwälte fehlen.

In den Ländern waren Ende 2015 nach einer Erhebung des Richterbunds rund 28.000 Richter und Staatsanwälte beschäftigt. In den nächsten 15 Jahren gehen knapp 12.000 in den Ruhestand. Die Länder haben schon jetzt teils massive Schwierigkeiten, geeigneten Nachwuchs zu finden – auch weil die Absolventenzahlen über die Jahre gesunken sind und gute Bewerber oft Jobs in der Privatwirtschaft bevorzugen. (dpa)



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