Lampertheim: Bewährung für betrunkene Brandstifter an Flüchtlingsheim nach Welcome-Fest

Zu Bewährungsstrafen von jeweils zwei Jahren wurden zwei Männer am Montag vom Amtsgericht Bensheim wegen der Brandstiftung an einem Flüchtlingsheim im Oktober letzten Jahres verurteilt. Die beiden Eritreer hatten sich auf einem Begrüßungsfest für Flüchtlinge betrunken, als sie heimkamen in den angrenzenden Büros des Gebäudes randaliert und ein Feuer darin gelegt, um Spuren zu beseitigen.
Titelbild
Nach dem Brand in einem Gebäudekomplex in Lampertheim ermittelte die Polizei in alle Richtungen. Das Feuer entstand in einem Immobilienbüro im Erdgeschoss. Daneben und darüber befanden sich Asylunterkünfte.Foto: Screenshot/Youtube
Epoch Times2. August 2016

Den beiden Angeklagten, die zum Tatzeitpunkt 18 und 23 Jahre alt waren, wurde vorgeworfen, nach einer Willkommensfeier für Flüchtlinge am Sonntag, den 25. Oktober 2015, in einem Gebäudekomplex in der Gaußstraße 41 in Lampertheim ein Feuer gelegt zu haben. Zuvor hatten sie nach eigenen und Zeugenaussagen reichlich Bier und Wein getrunken.

Anschließend brachen sie in das Immobilienbüro, welches im gleichen Gebäude wie die Flüchtlingsunterkünfte untergebracht war ein.

Nachdem die Einbrecher in dem 100 Quadratmeter großen Raum randaliert und dort gelagerte Weinflaschen ausgeleert hatten, legten sie mehrere Brandherde mit Möbelstücken in dem Großraumbüro und einen im angrenzenden Treppenhaus, um ihre Spuren zu vernichten. Passanten meldeten gegen 22.30 Uhr das Feuer, als sie Rauch im Gebäude bemerkten. Die Täter wurden später anhand von Fingerabdrücken identifiziert, berichtet die „Hessenschau„.

Innenminister Peter Beuth (CDU) eilte zum Tatort, weil der Brand überregionales Aufsehen erregte und der Verdacht einer fremdenfeindlichen Aktivität bestand.

Am 27. Oktober schrieb die „Rhein-Neckar-Zeitung“:

„Auch wenn sich bis zum gestrigen Montagabend für die Polizei keine Anzeichen für einen fremdenfeindlichen Anschlag ergeben haben: Die Tat an sich ist ungeheuer und wirft daneben ein bezeichnendes Licht auf die Täter selbst.“

Im Prozess gaben die Männer an, sich kaum noch an die Tatnacht erinnern zu können. Alle 49 Bewohner des Flüchtlingsheims konnten unverletzt das Gebäude verlassen. Der Sachschaden wurde auf 100.000 Euro geschätzt.

https://www.youtube.com/watch?v=l5JOKIw7Yxw

Siehe auch:

Zwei Eritreer wegen Einbruch und Brandlegung in U-Haft: Brandanschlag in Lampertheim aufgeklärt?



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