Der Zerfall der Werte: Von einer Mode zur Normalität (Teil 4)

Steigende Kriminalität, sinkende Geburtenzahlen, Niveauverlust in Medien, Bildung und Gesellschaft. Hinter dem heute stattfindenden gesellschaftlichen Zerfall steckt System ... Ein Text aus der Schweizer "Express-Zeitung" (Teil 4).
Titelbild
Erinnerung an den "Eisernen Vorhang" zwischen dem Sozialismus und der freien Welt in Bucina im Nationalpark Sumava in Tschechien.Foto: iStock
Epoch Times17. November 2017

Was vorher geschah – Die Geschichte der Frankfurter Schule in Kürze Teil 1,  Teil 2  und Teil 3:

  • Im Jahre 1923 trat eine Gruppe Soziologen, Philosophen und Psychologen zusammen, um dem Marxismus eine neue Richtung zu geben. Ihr führender Kopf war der Sozialphilosoph Max Horkheimer.
  • Man gründete das Institut für Sozialforschung (IfS) in Frankfurt, wo man die „Kritische Theorie“ entwickelte. Später tauften sich die Mitglieder des IfS „Frankfurter Schule“.
  • Nach Hitlers Machtübernahme emigrierten die Mitglieder des IfS in die USA. Nach ihrer Rückkehr machten sie den Marxismus, getarnt als „Kritische Theorie“, in Deutschland wieder salonfähig.
  • Die Schlagworte der „Frankfurter Schule“ nehmen bis heute grossen Einfluss auf das Weltbild junger Menschen. Die wichtigsten Vertreter der Frankfurter Schule waren: Marx Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse, Erich Fromm, Jürgen Habermas.

Rückkehr nach Deutschland

Bald nach Kriegsende traten 1946 Vertreter der Stadt Frankfurt und der Rektor ihrer Universität an Horkheimer heran und baten ihn, mit seinem Institut wieder an den Main zurückzukehren.

Max Horkheimer folgte dem Ruf auf den für ihn an der Frankfurter Universität neu eingerichteten Lehrstuhl für Soziologie und Philosophie und brachte das Institut mit seinem Apparat zurück. Eine Zweigstelle blieb in New York.

Führende Vertreter des marxistischen Kreises um Horkheimer erhielten so nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland wichtige Stellen an Hochschulen und wurden zu einflussreichen Lenkern der öffentlichen Meinung.

Sie wurden ab Mitte der Fünfziger-Jahre zunehmend zu den Leitfiguren grosser Teile der akademischen Jugend.

Die Johann Wolfang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, 2014. Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

Hessischer Rundfunk, Suhrkamp-Verlag und Jürgen Habermas

Der grosse Erfolg der Frankfurter Schule war mit der Unterstützung des deutschen Medien-Apparats ermöglicht worden. Z.B. entfalteten Horkheimer und Adorno eine intensive Vortragstätigkeit, die im Hessischen Rundfunk eine breite Zuhörerschaft fand.

Der Suhrkamp-Verlag verlegte, z. T. in Grossauflagen, alles, was von der Lehrer- und Schülergeneration der Frankfurter Schule geschrieben wurde. Von 1963-1980 gab der Verlag 1.000 Bände „Kritische Theorie“ verschiedenster Fachbereiche heraus.

Nach Auskunft des Suhrkamp-Leiters Siegfried Unseld erreichte Suhrkamp bis 1988 eine Auflage von 30 Mio. Der Verlag hat sich um die Frankfurter Schule verdient gemacht.

Der Einfluss der Frankfurter Schule geht schon allein aus der bezeichnenden Tatsache hervor, dass ab Ende der Sechziger Jahre Jürgen Habermas aus der Frankfurter Schule zum meistzitierten Autor der westdeutschen pädagogischen Fachzeitschriften wurde.

Die Frankfurter Schule machte den Marxismus zur „Mode“…

Was niemand für möglich gehalten hatte, gelang der wieder nach Deutschland zurückgekehrten Frankfurter Schule in gut einem Jahrzehnt bis Anfang der Sechziger Jahre: den längst überholten, wissenschaftlich und seit der russischen Revolution mit ihren vielen Opfern auch praktisch widerlegten Marxismus und den eigentlich in seiner Gefährlichkeit erkannten Kommunismus in Westdeutschland zu rechtfertigen.

Marxismus und Kommunismus wurden nicht nur wieder gesellschaftsfähig, sondern sogar zur führenden „geistigen“ Mode der westdeutschen jungen Intellektuellen.

… und später zur Normalität in Westdeutschland

Vielen der in grosser Freiheit heranwachsenden Jungakademiker der BRD, die die Vorlesungen der „Frankfurter“ besuchten, erschien damals die Räteherrschaft nach bolschewistischem Vorbild als der ideale Zustand, für den sie schliesslich als 68er auf die Barrikaden gingen.

Die Schlagworte der Frankfurter Schule nehmen bis heute grossen Einfluss auf das Weltbild junger Menschen, die in ihrer Mehrheit weder Horkheimer oder einen seiner Kollegen kennen, noch wissen, dass viele ihrer Denkmuster einer modifizierten Version des Marxismus entnommen sind.

Das ist das Perfide: Die heutige Generation weiss nicht einmal, dass ihr Weltbild zu grossen Teilen auf den Lehren von Karl Marx beruht.

Die anderen Teile der Serie „Der Zerfall der Werte“

Der Zerfall der Werte und die Gewöhnung der Gesellschaft an Verwahrlosung (Teil 1)

Der Zerfall der Werte: Wer bildet eigentlich Politiker aus? (Teil 2)

Zerfall der Werte: Psychologisch geschicktes Marketing kann alles verkaufen (Teil 3)

Der Artikel erschien zuerst in der Express-Zeitung Ausgabe 3, Januar 2017.

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Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen – Rolf Kosiek:

https://www.youtube.com/watch?v=c1v928PDYpk&app=desktop



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