Kissler kontert im „Focus“: Integrationspolitik von Özoguz gleicht „Freifahrtschein für Rücksichtslose“
„Integration darf nicht zum Freifahrtsschein für Rücksichtslose werden“, heißt es in einer Kolumne von Alexander Kissler in der Zeitung „Focus“. Im Bericht nimmt er die Politik der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD, Aydan Özoguz, kritisch ins Visier. Özoguz habe eine mangelnde Eignung für den Posten als Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, schreibt Kissler.
Ein antiautoritärer Kindergarten
„Für nach islamischem Recht verheiratete minderjährige Mädchen hat sie im Zweifel ebenso Verständnis wie für koranverteilende Salafisten“, so der Kolumnist. Und weiter: „Ihre Aussage, der Staat müsse ‚mit sehr großem Augenmaß‘ gegen muslimische Extremisten vorgehen, war zu diesem Zeitpunkt keine Binse, sondern der Ruf nach einem Politikwechsel. Die Integrationsministerin wünsche sich Integration nach dem Vorbild eines antiautoritären Kindergartens: Jeder tue, was er will, die Lernenden belehren die Lehrenden, und wer laut schreit, der wird schon einen Grund haben.“
Die Stunde der großen Begriffsvertauschung sei angebrochen, so Kissler weiter, oder mit anderen Worten: „Integration soll sich an den Bedürfnissen derer ausrichten, die hinzukommen.“
Ob diese nun „minderjährige Bräute oder finstere Pläne“ im Gepäck hätten – „was soll’s, wir sind eine bunte Republik, die an keinem Burkaschwarz zugrunde geht“. So werde die Integration von Muslimen ins Gegenteil verkehrt und zu angewandter Ignoranz. Integration wäre dann die Brille, die man aufsetzt, um über kulturelle wie religiöse Fundamentalunterschiede hinwegzusehen; sie sei ein Freifahrtschein für Rücksichtslose, so Kissler. Er kritisiert: „Nie hörten wir von vergleichbaren argumentativen Klimmzügen bei der Integration von Vietnamesen, Indern, Polen.“
Der Autor spricht weiter von einer „Handlungserwartung“, wenn Özoguz eine Broschüre zum „richtigen medialen Umgang mit dem Thema Islam“ herausbringt. Der Journalismus solle an der Seite der Politik gegen das „negative Islambild in der Gesellschaft“ kämpfen, wird darin gefordert, gegen jenen heimlich gehegten Groll und den „strukturellen Rassismus“, der erscheine „wenn 70 Prozent der Islamberichterstattung islamisch konnotierte Gewalt thematisieren.“ Kissler brachte dies auf die folgende Formel: „Die nichtmuslimische Gesellschaft ist schuld an allem Widrigen, das Muslime beklagen. Gesellschaft also, ändere dich – Journalismus, sei dabei!“
Nora Illi als Botschafterin für Toleranz?
„Nicht jede Weltanschauung und Lebensform hat im Pluralismus einer freiheitlichen Grundordnung dasselbe Daseinsrecht“, schreibt Kissler weiter und nimmt dabei direkten Bezug auf den TV-Auftritt der vollverschleierten Schweizer Konvertiten Nora Illi, die im Zuge der Debatte um ihren Auftrtitt wörtlich sagte: Da es sich bei Deutschland und Europa um ein „freiheitliches, pluralistisches System“ handle, „erwarte ich auch, dass meine Werte toleriert werden.“ Ideologien, die auf soziale Freiheitseinschränkungen aus sind oder gar Gewalt legitimierten, müssten zurückgewiesen werden, fordert Kissler. Toleranz meine nicht, dass jeder Wert denselben Wert habe. Toleranz brauche einen Standpunkt und eine Haltung, die die Grenze der Toleranz markierten. Der Islamismus sei zum Sehnsuchtsort so vieler Menschen geworden, weil er dem Gegenentwurf zur westlichen Demokratie entspräche.
Der schwindende Raum der Freiheit brauche Freiheitsfreunde, Freunde echt verstandener Integration, echt begriffener Toleranz. Haben wir solche?, fragt Alexander Kissler im „Focus“.
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