Keine Ausweispapiere: Zahl der Abschiebungen und freiwilligen Ausreisen in Hessen stark gesunken

"Viele Abschiebungen insbesondere in die Maghreb-Staaten scheitern zurzeit daran, dass Ausreisepflichtige keine Reisedokumente besitzen und die Herkunftsstaaten sich bei der Beschaffung von Passersatzpapieren nicht kooperativ verhalten," so das hessische Innenministerium.
Titelbild
Flüchtlinge und Migranten in Deutschland.Foto: JOHN MACDOUGALL/Getty Images
Epoch Times8. Juni 2017

In Hessen ist die Zahl der Abschiebungen und freiwilligen Ausreisen stark gesunken. Im laufenden Jahr hätten bis Ende April nur 1.399 Ausländer durch eine der beiden Rückkehrarten das Bundesland verlassen, wie das hessische Innenministerium der „Welt“ mitteilte. Im selben Vorjahreszeitraum waren es demnach noch mehr als doppelt so viele (3.796).

Über ihren Sprecher Michael Schaich teilte das Ministerium mit: „Viele Abschiebungen insbesondere in die Maghreb-Staaten scheitern zurzeit daran, dass Ausreisepflichtige keine Reisedokumente besitzen und die Herkunftsstaaten sich bei der Beschaffung von Passersatzpapieren nicht kooperativ verhalten.“

Die Bundesländer seien „nach wie vor darauf angewiesen, dass der Bund die entsprechenden Voraussetzungen schafft, um Rückführungen zu erleichtern und Abschiebehindernisse weiter abzubauen“. Dazu gehöre vorrangig die schnelle Ausstellung von Pass-Ersatzpapieren für Menschen ohne Ausweisdokument. „Identitätsverschleierungen und das Nichtmitwirken an der Passersatzbeschaffung durch den Betroffenen müssen stärker sanktioniert werden“, fordert das Ministerium.

Nicht hinnehmbar sei außerdem „die völkerrechtswidrige Weigerung einiger Staaten, ihre Staatsangehörigen wieder aufzunehmen“. Die Bundesländer bräuchten zur konsequenten Abschiebung tragfähige Kooperationen mit den Herkunftsstaaten. „Dabei ist insbesondere das Bundesaußenministerium gefragt“, sagte der Sprecher der „Welt“. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion