Kanzlerin Merkel dringt auf schnelle Schritte gegen Erderwärmung

Am Petersberger Klimadialog nahmen Minister und hochrangige Politiker aus rund 35 Staaten teil. Bei den informellen Gesprächen ging es darum, die UN-Klimakonferenz im November vorzubereiten
Titelbild
Kanzlerin Merkel bei ihrer Rede auf dem 6. Petersberger Klimadialog im Axica-Center in Berlin, 19. Mai 2017.Foto: Axel Schmidt - Pool /Getty Images
Epoch Times23. Mai 2017

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin entschlossene Schritte gegen den Treibhauseffekt angemahnt. „Schnelles Handeln ist unabdingbar“, sagte Merkel am Dienstag unter Verweis auf besonders verwundbare Staaten wie die Fidschi-Inseln.

Das Bundesumweltministerium warnte die USA laut einem Zeitungsbericht vor „anhaltenden Schäden“ in den Beziehungen, sollten sie das Pariser Klimaabkommen aufkündigen.

Merkel räumte ein, dass Deutschland zu den Staaten mit einem hohen Ausstoß an Treibhausgasen gehöre. „Desto größer ist unsere Verantwortung für ein Umsteuern“, sagte die Kanzlerin.

Sie bekräftigte die deutsche Verpflichtung, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent verglichen mit dem Stand von 1990 zu senken. Allerdings müsse der Umstieg auf eine klimafreundliche Wirtschaft auch „technologieoffen und kosteneffizient“ erfolgen.

Warnung an die USA vor einem Ausstieg aus dem Klimaabkommen

Belastet wurden die Beratungen durch Unsicherheiten über die Klimapolitik der US-Regierung von US-Präsident Donald Trump. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sagte dazu, die Regierung in Washington werde „in eigener Verantwortung zu entscheiden haben, auf welche Weise sie das Pariser Klimaabkommen erfüllt“.

Deutlicher wird Hendricks in einem Brief an die US-Umweltbehörde EPA, aus dem die „Washington Post“ zitiert. Darin warnt Hendricks eindringlich vor einem Ausstieg aus dem Abkommen. In dem Schreiben heißt es, die Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU beim Umweltschutz würde dann dauerhaft beschädigt.

Laut einer neuen Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhöht aktiver Klimaschutz die Chancen auf wirtschaftliches Wachstum. Damit könne die Wirtschaftsleistung in den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern (G20) bis 2021 im Schnitt um ein Prozent und bis 2050 um 2,8 Prozent höher liegen, heißt es in der Untersuchung.

Werden die durch Klimaschutz vermiedenen wirtschaftlichen Schäden eingerechnet, könnte die Wirtschaftsleistung demnach bis 2050 sogar um fast fünf Prozent gesteigert werden. „Der Bericht widerlegt die Annahme, dass Klimaschutz Wachstum behindert“, hob OECD-Generalsekretär Angel Gurría hervor.

Vorbereitung der UN-Klimakonferenz im November

Am Petersberger Klimadialog nahmen Minister und andere hochrangige Vertreter aus rund 35 Staaten teil. Bei den informellen Gesprächen ging es darum, die UN-Klimakonferenz im November vorzubereiten. Diese wird in diesem Jahr von den Fidschi-Inseln ausgerichtet, findet aus organisatorischen Gründen aber am Sitz des UN-Klimasekretariats in Bonn statt.

Im Mittelpunkt steht die Umsetzung des Pariser Abkommens, das die Erderwärmung auf unter zwei Grad, möglichst aber auf nicht mehr als 1,5 Grad begrenzen soll.

Vor dem Veranstaltungsort nahe des Brandenburger Tors in Berlin demonstrierten Greenpeace-Aktivisten für einen zügigen Kohleausstieg. Sie warfen Merkel eine „Blockade“ vor. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion