„Oha“: Juso-Chef unterstützt Höcke-Aussage und meint – AfD zeigt Fehler anderer Parteien auf
Die SPD soll in die Opposition gehen – das wäre der „ehrlichere Weg“, fordert der Juso-Chef Kevin Kühnert im Interview mit der „Welt“.
Eine Große Koalition (GroKo) wäre für die SPD verheerend, denn dann würden die SPD-Wähler denken, dass man sich auf die SPD „gar nicht mehr verlassen“ könne. Eine GroKo würde zudem nur zu schlechten Kompromissen führen, da Union und SPD Kühnerts Meinung nach zu weit auseinanderliegen.
Außerdem brauche Deutschland „eine Volkspartei in der Opposition, die der AfD Paroli bietet und die Auseinandersetzung darüber sucht, welche Richtung unsere Gesellschaft einschlagen soll“, so Kühnert.
Kühnert unterstützt AfD-Aussage – bis ihm Urheber genannt wird
Dann fragte der Reporter den Jungpolitiker nach seiner Meinung zum folgenden Zitat:
Wir brauchen Lösungen für die Folgen einer falsch angelegten Globalisierung. Die neoliberale Ideologie … hat Staaten zu Wurmfortsätzen global agierender Konzerne gemacht und senkt in westlichen Industrienationen die Löhne zugunsten der Kapitalrendite. Die Folgen für den Sozialstaat und die Renten sind verheerend.“
„Von der Stoßrichtung stimmt die Analyse“, war Kühnerts Antwort. Die SPD habe verlernt, „sich über grundlegende Ungerechtigkeiten zu empören“. Es könne nicht sein, dass Menschen selbst nach jahrzehntelanger Arbeit nicht von ihrer Rente leben könnten. Seine Partei schaffe es derzeit nicht, diese Probleme klar anzusprechen, so der Jungpolitiker.
Als der „Welt“-Journalist ihm sagte, dass das Zitat von AfD-Politiker Björn Höcke stamme, sagte Kühnert nur „Oha“. Anscheinend habe ein Teil der AfD „ein antikapitalistisches Herz entdeckt“, meinte der Reporter daraufhin.
Die AfD ist in manchen Dingen ein Thermometer, an dem man sieht, wo die anderen Parteien Fehler machen. Sie ist aber nicht Teil der Lösung, denn im Kern bleibt sie eine streng neoliberale Partei. Ihre Klammer ist Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit, nicht Gerechtigkeit“, erklärte der Juso-Chef daraufhin.
Außerdem wüssten viele Menschen, dass die SPD „die Partei der sozialen Gerechtigkeit ist – oder wenigstens sein sollte“. Sie sei „ein Sehnsuchtsort für viele Menschen“, so Kühnert weiter.
(as)
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