Neues Buch „Wunschdenken“: Thilo Sarrazin rechnet mit Merkels Asylpolitik ab
“Richtig ist, dass wir es nicht schaffen”, sagte Thilo Sarazin im Januar zur Flüchtlingspolitik der Regierung sagte. Nun zeigt der ehemalige Vorstand der Bundesbank in seinem neuen Buch "Wunschdenken. Europa, Währung, Bildung, Einwanderung – warum Politik so häufig scheitert" (ab Montag im Handel) auf, warum und widmet sich eingehend der aktuellen Schlüsselthematik Europas.
Seiner Analyse zufolge erzeugte Angela Merkel anfangs mit "Wir schaffen das" in der Bevölkerung jene "Pack-an-Stimmung", jedoch habe sie damit vom Wesentlichen, nämlich dem "Wie", abgelenkt, zitiert die "Bild-Zeitung" den Bestseller Autor.
Und zwar "Wie" diese vielen Menschen zu integrieren seien bzw. in welchem Umfang eine Integration möglich ist. Und "Wie" ein künftiger weiterer Zustrom wirkungsvoll verhindert werden könne bzw. welche Folgen es für Deutschland hätte, wenn dies nicht geschieht.
Bei seiner Beantwortung dieser Fragen macht Sarrazin erwartungsgemäß wenig Mut. Bezogen auf die Migranten formuliert er: "Ihr kulturelles und kognitives Profil ähnelt dem der muslimischen Zuwanderer aus diesen Herkunftsländern, die bereits in Europa sind."
Der 71-Jährige meint, von diesen Personen sei anzunehmen "dass sie hinsichtlich Bildungsleistung, Arbeitsmarktintegration, Sozialleistungsbezug, Kriminalität und Anfälligkeit für fundamentalistisches Gedankengut ähnlich entwickeln (…)" und zeichnet damit ein recht düsteres Bild. Skepsis sei deswegen "in Bezug auf die künftigen Integrationserfolge" angebracht.
Zudem gäbe es laut UN-Flüchtlingsorganisation 60 Millionen Flüchtlinge auf der Welt. Die nicht nur kriegsbedingt nach besseren Lebensverhältnissen suchen. Aus ihrer Sicht sei es "umso besser", "wenn das Asylrecht in Europa dazu Möglichkeiten gibt."
Am Beispiel von Deutschland bedeute das ein Anwachsen der Bevölkerung durch junge Flüchtlingsfamilien, aber auch durch geltende Nachzugsregeln, auf das Fünffache der ursprünglichen Einwanderungszahlen pro Jahr innerhalb von 20 Jahren, führt der Autor weiter aus.
Die deutsche Politik vernachlässige ihre Führungsaufgabe, die Richtung des Gebotenen und den Umfang des Verantwortbaren aufzuzeigen, kritisiert Sarrazin.
Stattdessen richte sie sich entweder opportunistisch an ideologischen Positionen und dem kurzfristigen Beifall der Idealisten in den Medien aus – dafür stünde Sigmar Gabriel. Oder sie verfolge eine Agenda, die sich von den konkreten Interessen der heute in Deutschland lebenden Bürger völlig emanzipiert habe – dafür stünde Angela Merkel. (dk)
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