Jeder fünfte Erwerbstätige in Deutschland ist atypisch beschäftigt
In Deutschland ist nach wie vor rund jeder fünfte Erwerbstätige atypisch beschäftigt. Der Anteil lag im vergangenen Jahr bei 20,7 Prozent und damit auf dem Niveau der beiden Vorjahre, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Als atypisch beschäftigt gelten Menschen, die eine geringfügige oder befristete Beschäftigung haben, bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt sind oder in Teilzeit mit bis zu 20 Wochenstunden arbeiten.
Der Anteil der Normalarbeitsverhältnisse unter den Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren lag im vergangenen Jahr mit 69,2 Prozent ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres. Die Selbstständigen machten 9,9 Prozent aus, auf unbezahlt mithelfende Familienangehörige entfiel ein Anteil von 0,3 Prozent.
Die absolute Zahl der atypisch Beschäftigten erhöhte sich im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 121.000 auf 7,7 Millionen. Der Anteil an allen Erwerbstätigen blieb aber nahezu unverändert, weil zugleich die Zahl der Beschäftigten in Normalarbeitsverhältnissen um 808.000 auf 25,6 Millionen stieg.
Die Linke kritisierte das anhaltend „hohe Niveau“ der prekären Beschäftigung trotz der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
„Die Bundesregierung schaut tatenlos zu, wie der anhaltende Wirtschaftsboom an vielen Menschen vorbei geht“, sagte Parteichef Bernd Riexinger der Nachrichtenagentur AFP. Sachgrundlose Befristungen und Tarifflucht durch Leiharbeit und Werkverträge müssten dringend verboten werden, fügte er hinzu. (afp)
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