Israelischer Buchladen in Neukölln wegen Einflussnahme Linksextremer geschlossen: Talk über Faschismus nicht möglich
Ein von zwei Israelis betriebener Buchladen in Berlin-Neukölln („Topics“) hat schließen müssen. Die jungen Betreiber, Doron Hamburger und Amir Naaman, wurden zuvor monatelang bedroht und beschimpft. Dies berichtet die „Welt“.
Grund für die Schließung dürfte die Ankündigung einer Diskussionsveranstaltung zum italienischen Kulturphilosophen Julius Evola sein. Auf Facebook hatten die Betreiber aufgerufen, die intellektuellen Wurzeln des Faschismus zu verstehen, um ihn zu meiden.
Monatelange Drohungen und Beschimpfungen
Danach sahen sie sich monatelangen Drohungen und Beschimpfungen ausgesetzt. Linksextreme rückten die beiden Israelis in die Nähe von Nazis, wie die „Welt“ berichtet.
Obwohl es keine konkreten Boykottaufrufe gegeben habe, seien aber viel weniger Kunden gekommen. Wie Doron Hamburger auf Facebook schrieb, sei ein Dialog mit mehreren Linksextremen gescheitert. Nun ist der Laden nicht mehr finanzierbar und wird geschlossen.
Diskussion über Evola in Neukölln: Keine gute Idee
Der Buchhändler fragt sich nun, ob es nicht besser gewesen wäre in Marzahn oder Lichtenberg über Evola zu diskutieren. „Es ist schlimm genug, eine Veranstaltung über die Idee einer suprafaschistischen Person in deinem eigenen Geschäft auszurichten, aber es ist nochmal etwas völlig anderes, wenn sich dein Geschäft auch noch inmitten von Neukölln befindet, einem Einwandererviertel“, beschreibt Hamburger die Kritik. (dk)
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