Insider-Schätzung: Kaum Job-Chance für 1,1 Mio. Asylbewerber – bis zu 50% arbeiten schwarz für Hungerlohn
„Ich will eigentlich nicht schwarzarbeiten“, erzählt ein Mann aus Burkina Faso, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Er warte seit zwei Jahren auf seinen Asylentscheid. „Aber anders finde ich keinen Job.“ Die Unterbezahlung nimmt offenbar unglaubliche Dimensionen an. So berichtet Nima K. von der Berliner Willkommensinitiative von teilweise 80 Cent Stundenlohn. Andererseits gebe es 400-Euro-Jobs, hinter denen aber eine illegale Vollzeitbeschäftigung stünde.
Sozialarbeiter und Flüchtlingshelfer berichten von ähnlichen Strukturen in Berlin und Hamburg. Auch dort seien in Unterkünften Vermittler unterwegs, die Bewohnern gegen Geld Jobs, Wohnungen oder andere Dienste anböten.
Ein Araber soll versucht haben, Flüchtlingen gegen Provision Wohnungen und Privilegien in der Unterkunft zu vermitteln, so der Betreiber Human Care und interne Unterlagen, die NDR Info vorliegen. Gleichzeitig würde er auch unangemeldete Jobs vermitteln. Dafür habe er die Hälfte des Lohns verlangt.
In Matratzenlagern oder bei Freunden schlafen
Für die Schwarzarbeit ziehen Asylbewerber in Städte, wo sie in einer zugewiesenen Unterkunft auf Matratzenlagern oder bei Freuden schlafen. Dort arbeiten sie schwarz als Tellerwäscher, Tapezierer, Putzkräfte oder beladen Container.
Auf diese Weise sollen bereits mindestens 100.000 Asylbewerber leben und arbeiten. Viele profitieren von der Not der Flüchtlinge, so Emilia Mitrovic von der Beratungsstelle Migration und Arbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Hamburg. NDR Info hatte in Hamburg, Niedersachsen, Berlin und Sachsen-Anhalt bei Sozialarbeitern, Flüchtlingshelfern, Wissenschaftlern und schwarzarbeitenden Flüchtlingen recherchiert.
Schätzungen von Wissenschaftlern der Universität Tübingen gehen von 30 Prozent Schwarzarbeit unter den 1,1 Millionen Asylbewerbern aus. Flüchtlingshelfer schätzen die Schwarzarbeit zwischen 10 bis 50 Prozent ein. Laut Zoll werden bundesweit rund zehn Fälle pro Monat aufgedeckt.
Neues Integrationsgesetz dürfte keine Besserung bringen
Das am 6. August in Kraft getretene neue Integrationsgesetz soll es Asylbewerbern leichter machen, auf legalem Weg Arbeit zu finden. Sozialarbeiter und Flüchtlingshelfer sehen das Gesetz als Schritt in die richtige Richtung, gehen aber nicht davon aus, dass es Schwarzarbeit unter Flüchtlingen stark reduzieren wird. (dk)
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