Imad Karim: „Wer sich vom Islam nicht eindeutig trennt, bleibt eine Art tickende Zeitbombe“
„Für mich als Jemand, der aus der Unfreiheit kommt und der seit 40 Jahren in der Freiheit lebt, bedeutet diese Entwicklung ein neues Exil, ein inneres Exil.“ Diese Worte stammen von keinem Geringeren als dem Islamkritiker Imad Karim. Bezogen hat er sich damit auf die Ablehnung seiner bisher immer sehr geschätzten publizistischen Arbeit bei den öffentlich rechtlichen Sendern in Deutschland. Axel R. Göhring sprach mit dem muslim- und arabischstämmigen Filmemacher.
Imad Karim arbeitete in den 1990er Jahren als erfolgreicher und angesehener Dokumentarfilmer unter anderen für den Westdeutschen Rundfunk (WDR). Beiträge zu den Themen Krieg und Nahost waren sein Spezialgebiet, er drehte auch über Flüchtlinge und Ausländerfeindlichkeit. 1995 erhielt er den CIVIS-Preis der ARD.
„Vorübergehend nicht gewünscht“
Heute sind seine kritischen Beiträge zum Islam und zur Flüchtlingspolitik unerwünscht. Auch wenn er gelegentlich bei seinen ehemaligen Kollegen bei den ÖR anruft und fragt, ob sie inzwischen bereit wären, einen guten Beitrag von ihm anzunehmen, kommt regelmäßig die enttäuschende Antwort, dass von ihm „vorübergehend“ keine Beitrage gewünscht seien.
Um sich beruflich über Wasser zu halten, macht er heute Imagefilme und hochqualitative Werbespots und arbeitet für verschiedene internationale Nachrichtenagenturen als Freelancer.
In dem Interview, das auf „Philosophia Perennis“ veröffentlicht wurde, sprach Axel R. Göhring mit dem aus Beirut stammenden, der Ende der 70er als Student nach Berlin kam, über das Paradox der heutigen Politkorrektheit und fragte Karim, was er sofort ändern würde, um der „mohammedanischen Transformation unserer Kultur zu begegnen“.
Als Student sei Karim, wie die meisten Araber an den Universitäten ganz links gewesen, weiß Göhring. Doch während aus dem Filmemacher ein konservativer Islamkritiker geworden sei, sind seine Kommilitonen von damals strenggläubige Muslime mit importierten Jungbräuten. Die deutschen Kommilitonen seien heute politkorrekte ökologische Multikulturalisten, so Göhring. Wie konnte es dazu kommen?
Imad Karim meint, er habe sich selbst oft gefragt, wie „sogar Absolventen der sowjetischen Kominternschulen über Nacht als strenge Muslime (re-)sozialisiert werden konnten.“ Für sich hatte er dabei die Erkenntnis, „dass jemand, der sich vom Islam nicht eindeutig trennt, stets eine Art tickende Zeitbombe bleibt“. Viele arabische Linke hätten frustriert aufgegeben, nachdem „der liberale und aufgeklärte demokratische Westen demokratische und progressive Bestrebungen arabischer Linker zu Gunsten des Kapitals und aus Angst vor einer Sowjetisierung der säkularen Bewegung im Nahen Osten verraten hat“.
„Gesinnungsethik mit faschistisch-ähnlichen Zügen“
Weiter spricht Karim von einer „Gesinnungsethik, die in den letzten 10 Jahren und besonders mit Obama faschistisch-ähnliche Züge angenommen hat.“ Göhring sprach die 68er und die Grünen an, die einst unerbittliche Gegner der US-Politik gewesen seien, „obwohl gerade die Anglo-Amerikaner Prosperität und Freiheit Westdeutschlands garantierten“. Statt den freien Westen zu würdigen, würden diese nun „rückständige und brutale Kulturen idealisieren und entschuldigen“, so Göring.
Karim nennt das eine „Form des Selbsthasses“, die „inzwischen eine Art sexuell-masochistische Befriedigung bei den Akteuren“ hervorzurufen scheint.
Maßnahmen gegen die Islamisierung
Welche konkreten politischen Maßnahmen der Halblibanese denn befürworten würde, um einer Islamisierung zu begegnen, will Göhring dann von seinem Gesprächspartner wissen. Schließlich musste seine alte Heimat dieses schon erleben.
Imad Karim hat eine ganze Reihe von Vorschlägen:
Erstens sollte die Migration muslimischer Massen gestoppt werden und die vielen Millionen bereits zugewanderten Muslime sollten re-emigriert werden, sofern sie keine gültige Aufenthaltserlaubnis besitzen.
Kriminelle Zuwanderer sollten abgeschoben werden.
Die staatliche Anerkennung von Islamverbänden sollte rückgängig gemacht werden.
Moscheen schließen, in denen nicht deutsch gepredigt wird und alle islamischen Formen in der Öffentlichkeit verbieten, sind weitere Hinweise von Karim.
Weiter würde er Schweinefleisch als Zwangsspeise in den Kantinen einführen und jeden zur Ausreise auffordern, der sich konträr zum deutschen GG verhält.
Kirchliche und sonstige Institutionen würde er grundsätzlich als private Interessenverbände beschränken und Kirchensteuer sowie staatliche Subventionen abschaffen. „Entweder sind wir eine echte säkulare Gesellschaft in einem neutralen säkularen Staat oder der Staat entdecket seine christliche Wurzel und kehrt dorthin zurück mit dem Anspruch, Muslime haben sich in einem christlichen Staat unterzuordnen.“
Europa müsse schnell handeln, so der Islamkritiker abschließend. Diese „Weder-Fisch-noch-Fleisch-Politik“ könne die Zukunft unserer Kinder für die nächsten 300 Jahre zerstören.
(mcd)
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