Hollstein begründet Tat mit „Internet-Hetze“ – Angreifer: „Sie lassen mich verdursten und holen 200 Flüchtlinge nach Altena“

Der Altenaer Bürgermeister macht die "Internet-Hetze" für den Angriff auf seine Person verantwortlich. Tatsächlich scheint es aber so, dass der arbeitslose Mauerer aus purer Verzweiflung gehandelt hat.
Titelbild
Pflaster am Hals: Der Bürgermeister von Altena, Andreas Hollstein, gibt in der sauerländischen Kleinstadt eine Pressekonferenz im Rathaus. Hollstein war am Vorabend bei einem Messerangriff verletzt worden.Foto: Oliver Berg/dpa
Epoch Times3. Dezember 2017

Der Bürgermeister von Altena, der vergangene Woche von einem Mann mit einem Messer angegriffen wurde, macht die „Hetze im Internet“ für den Angriff mitverantwortlich.

„Die Zahl der Hassmails an und Hassnachrichten über Amtsträger in den sozialen Medien nimmt zu, damit wird der Boden für Taten wie die Attacke auf mich bereitet“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Andreas Hollstein war am 27. November in einer Dönerbude in Altena von einem – verzweifelten – Mann mit einem Messer leicht am Hals verletzt worden.

Siehe: Die alltägliche Heuchelei und Propaganda – Eine Analyse von Vera Lengsfeld zum Messerangriff von Altena

Dem arbeitslosen Mauerer wird vorgeworfen ein „Flüchtlingsgegner“ zu sein. Tatsächlich aber gingen die Ermittler von einer spontanen Tat des Mannes aus. Er sei angetrunken gewesen und habe erst in dem Döner-Grill bemerkt, dass der andere Kunde der Bürgermeister war.

Hinweise, dass der Angreifer Verbindungen in die organisierte rechte Szene gehabt habe, seien bislang nicht gefunden worden, sagte Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli nach der Tat in Hagen.

Hintergrund könne neben einer politischen Motivation auch der Umstand sein, dass man dem 56-Jährigen das Wasser abgestellt habe, da das Haus, in dem er wohne, zwangsversteigert werden solle, sagte Pauli. Der Satz, den er nach Aussage des Bürgermeisters Hollstein am Tatort geäußert hat: „Sie lassen mich verdursten und holen 200 Flüchtlinge nach Altena“, weist deshalb auch auf eine Verzweiflungstat hin.

Andreas Hollstein sieht nun auch andere Personen gefährdet. „Viele Menschen, die Dienst für andere tun, ob Kommunalbeamte, ob Berufspolitiker, ob Feuerwehrleute und Rettungssanitäter, werden beschimpft oder sogar angegriffen“, sagte er der F.A.S. Deren Schutz solle verbessert werden“, sagte Hollstein. Dafür will er die Aufmerksamkeit, die sein Fall derzeit in der Öffentlichkeit findet, nutzen. (dts)



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