Handwerk schlägt spezielle Migrationsabkommen für Zuwanderung von Arbeitskräften vor
Das Handwerk schlägt vor: "Wer einen staatlich anerkannten Berufsabschluss im Heimatland nachweisen kann und mindestens zwei Jahre in dem Beruf gearbeitet hat, ein gewisses Sprachniveau und vor allem einen Arbeitsvertrag vorweisen kann, der darf einreisen."

Vorbereitende Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau.
Foto: iStock
Das Handwerk drängt auf den Abschluss von Migrationsabkommen mit Drittstaaten, um die Zuwanderung von Fachkräften zu erleichtern. Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Peter Wollseifer, will damit vor allem eine leichtere und unbürokratischere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse erreichen.
Daher sollten derartige Abkommen mit solchen Staaten geschlossen werden, „die ein etwa vergleichbares Ausbildungssystem und -niveau haben“ wie Deutschland, sagte Wollseifer der „Welt am Sonntag“.
Für Jobbewerber aus diesen Ländern solle dann gelten:
„Wer einen staatlich anerkannten Berufsabschluss im Heimatland nachweisen kann und mindestens zwei Jahre in dem Beruf gearbeitet hat, ein gewisses Sprachniveau und vor allem einen Arbeitsvertrag vorweisen kann, der darf einreisen.“
Auf aufwändige Einzelprüfungen der individuellen Abschlüsse könne verzichtet werden.
Erst nach einer gewissen Arbeitszeit in Deutschland solle der Arbeitnehmer dann noch einmal ein Anerkennungsverfahren durchlaufen. Dies würde es ihm erleichtern, eine Qualifikation nach deutschen Standards nachzuweisen.
Hintergrund ist die Debatte über das von der Regierung geplante Einwanderungsgesetz. Dieses Gesetz, zu dem vergangene Woche Eckpunkte des Bundesinnenministeriums bekannt wurden, soll die Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern, um den Arbeitskräftemangel in zahlreichen Branchen zu mindern.
Auch die Regierungspläne sehen Vereinfachungen bei der Anerkennung von Qualifikationen vor, gehen aber nicht so weit wie der Vorschlag der Handwerker. Der Verband hatte erst vor wenigen Tagen die Erwartung geäußert, dass im laufenden Jahr voraussichtlich rund 20.000 Lehrstellen nicht besetzt werden könnten. (afp)
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