Hamburg zahlte 56 Millionen Euro für Asylheim-Security: Kosten intransparent

5.600 Euro pro Einwanderer sind für die Überwachung von Erstaufnahmelagern in Hamburg 2016 gezahlt worden. Zudem seien die Kosten intransparent und es gebe kein Kontrolling, so die Kritik von Abgeordneten der Stadt. Laut Terrorexperten Shams Ul-Haq gab es mittlerweile in allen jüngst von ihm besuchten Einrichtungen eine hohe Dichte an Sicherheitskräften von Privatunternehmen.
Titelbild
Sicherheitkräfte patroillieren entlang der Umzäunung der Berliner Flüchtlings-Einrichtung auf dem ehemaligen. (Symbolfoto)Foto: Sean Gallup/Getty Images)
Von 30. März 2017

Die Stadt Hamburg hat für den Schutz von Einwanderern im Jahr 2016 56,5 Millionen Euro ausgegeben. Durchschnittlich beherbergte die Stadt 10.000 Migranten. So seien pro Kopf 5.600 Euro an Kosten entstanden. Dies berichtet das „Hamburger Abendblatt“.

Insgesamt leben derzeit 51.500 Einwanderer in der Hansestadt. Etwa 7.500 davon befanden sich Ende des vergangenen Monats noch in Erstaufnahmeeinrichtungen. Seit April nimmt die Stadt monatlich 500 Migranten auf, was unterhalb der Erwartungen lag.

Dennoch gebe die Stadt weiterhin viel Geld für die Bewachung aus. „Bezahlt wird, was von den Betreibern abgerechnet wird. Transparenz und Kostencontrolling sind nach wie vor nicht gewährleistet“, sagt CDU-Fraktionsvize Karin Prien. Dies sei kriminalitäts- und korruptionsanfällig, betont sie.

Die FDP-Abgeordnete Jennyfer Dutschke wirft dem Senat vor, den Betreibern der Flüchtlingsunterkünfte keine Kostenvorgaben gemacht zu haben.

Hohe Dichte an Sicherheitskräften

Eine Erklärung für die hohen Kosten könnte in der Vielzahl an Sicherheitspersonal in den Einrichtungen zu finden sein. Konkret berichtet Terrorexperte Shams Ul-Haq nach seiner jüngsten Undercover-Recherche in Erstaufnahmeeinrichtungen: „Sehr negativ fielen mir in Dortmund die Mitarbeiter der Sicherheitsfirmen auf. Schon zu Beginn irritierte mich die hohe Zahl dieser uniformierten Männer – die ausschließlich von Privatunternehmen kamen. Im Lauf der nächsten Wochen sollte ich feststellen, dass mittlerweile überall diese hohe Dichte an Sicherheitskräften eingesetzt wird.“

Siehe auch:

Erneut undercover im Asylheim: Terrorexperte Shams Ul-Haq macht Realitäts-Check (TEIL 1)

Erneut undercover im Asylheim: Terrorexperte Shams Ul-Haq bei Salafisten in Bremen (TEIL 2)

Undercover im Asylheim: Polizei erwischt Shams Ul-Haq – Was Angela Merkel dazu sagt (TEIL 3)



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