Gurken-Skandal: Alle Minigurken aus Segnitz weg! – Solidarität mit Gärtner enorm (+VIDEO)
Gestern berichteten wir über eine Gurken-Ernte aus dem fränkischen Segnitz, die vernichtet werden muss, weil große Händler nur noch abgepacktes Gemüse verkaufen wollen und sich der Erzeuger Gartenbau Hagn keine Verpackungstechnik leisten kann.
Nachdem die Nachricht durchs Netz ging, gab es riesigen Wirbel und alle Gurken sind nun weg.
„Tolle Solidarität! Danke! Einmalig, wie die Leute reagieren! Falls wir wieder auf Ähnliches stoßen posten wir es sofort!“ schreibt die Fränkische Illustrierte auf Facebook und zeigte ein aktuelles Video vom heutigen Tag:
Die Menschen standen Schlange, um die Gurken kistenweise abzuholen.
Zwei Würzburgerinnen meinten, sie würden diese an Lebenshilfe und andere Einrichtungen verteilen.
Vier bekannte Gastronomen aus der Region beschlossen, ihre Speisekarten umzuschreiben und Gurken-Specials anzubieten. So machten Sie auf ihre Art auf die „Sauerei“ aufmerksam und setzten ein Zeichen dagegen.
Auch der Reporter Werner Krieger, der die Gurkengeschichte an die Öffentlichkeit brachte, hätte nicht mit so einer Reaktion gerechnet. Hier sein Kommentar:
„Liebe Leute und Freunde der Fränkischen Illutrierten …“
„Seit rund 10 Jahren bin ich fast täglich bei Erzeugern, Lebensmittelhandwerkern, Gastronomen und Bauern in sechs unterfränkischen Landkreisen unterwegs und pflege direkten Kontakt zu fast 350 Familien- und Erzeugerbetrieben.
Deshalb haben wir auch von 2012 bis 2015 die einzigen DirektVermarkter und Hofladenführer dieser Landkreise herausgegeben, daher kennen mich viele. Zur angeheizten Diskussion möchte ich Folgendes beitragen: Über Schikanen von Behörden, einseitige Abnahmeverträge mit den Handelsketten und Preiserpressungen könnte ich weitere Bücher füllen.
Ob nun bei Hagn (übrigens keine Verwandtschaft wie einer gepostet hat) die Genossenschaft oder die Handelskette am Ende die Schuld trägt, spielt letztendlich keine große Rolle, zum Spaß oder wegen Werbezwecken hat er sie sicher nicht kompostiert und die gesamte Kultur, die bis Oktober täglich getragen hätte, abgeschaltet.
Die Stellungnahme von z.B. REWE ist Standard wie immer bei Konzernen. Man fädelt alles so ein, dass man hinterher immer so antworten kann. Genossenschaftsbosse, Großhändler, Agrarindustrie und Einkäufer sitzen an „anderen Tischen“ wie Gärtner und Bauer. Wie und was da so abläuft würde den Rahmen dieses Themas und dieser Runde sprengen.
„Vielleicht kümmern sich jetzt große Medien kritischer um diese Themen“
Vielleicht kümmern sich jetzt die großen Medien mehr und kritischer um diese Themen, wenn auch zu befürchten ist, dass sie dann ihre Millionen-Umsätze aus der Werbung für die großen Supermarktketten riskieren (also eher wohl nicht).
„War völlig überrascht von diesem Hype“
Ich war selbst völlig überrascht von diesem Hype und bin überglücklich, so eine Masse an Menschen damit erreicht zu haben. Wenn die Diskussionen darum nun auch teilweise skurrile Formen durch Leute annehmen, die offensichtlich keine Ahnung haben von Ackerbau und Viehzucht, sowie von dem knallharten Verteilungskampf der immer größer werdenden Agrarfabriken und den Kleinen und Mittleren. Das Verbraucherbewusstsein und hoffentlich auch die Sensibilität wurde gefördert und der Beweis angetreten, dass der direkte Weg vom Erzeuger zum Kunden der einzig ehrliche ist.
Ich werde weiterhin über alles berichten, was mir unterwegs auffällt und worauf ich hingewiesen werde und Euch weiterhin unsere fränkischen Regionalbetriebe vorstellen.
Werner Krieger/Fränkische Illustrierte“
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