GEZ für die Kühe: Landwirt zahlt Rundfunkbeitrag für Stall ohne Stromanschluss
Ein Landwirt aus Grafing bei München hat seit 2013 Rundfunkbeitrag für seine Kühe bezahlt, obwohl es im Stall nicht einmal eine Steckdose gibt. Verrückte Welt, sollte man meinen. Der Grund ist jedoch ganz einfach: Das Stallgebäude hat eine eigene Hausnummer. „Wiesham 10“ zählt rein rechtlich als „Betriebsstätte“ und so zahlt Landwirt Helmuth Demmel dafür Rundfunkbeiträge extra – zusätzlich zu denen seiner Privatwohnung und der Wohnung seines 90-jährigen Vaters, die auch zum Bauernhof gehört. Der „Merkur“ berichtete den Fall unter dem Motto „Öffentlich knechtlich“.
70 Euro pro Jahr
Im Stall befinden sich derzeit sieben Kälber, deren einzige Aufgabe darin besteht, schwerer zu werden. Als Beschäftigte können sie also nicht zählen. Dies erkennt sogar der Rundfunksbeitragsstaatsvertrag an, weshalb Bauer Demmel eine Betriebsstätte ohne Beschäftigte betreibt. Deshalb muss er „nur“ ein Drittel des Rundfunkbeitrags zahlen – dass sind immerhin noch 5,83 Euro pro Monat für die Möglichkeit, dass seine Kühe fernsehen könnten. Im Jahr läppert sich das auf 69,96 Euro.
„Das ist nur eine Kleinigkeit, aber das ärgert mich“, sagt der Landwirt, dem es nicht so sehr ums Geld, „als ums Prinzip“ geht. Deshalb hat er schon ein paar mal den Beitragsservice, die vormalige GEZ, angerufen. „Die Auskunft war immer die gleiche. Ich muss bezahlen“, so der Bauer. Sonst werde er zwangsvollstreckt. Auch an einen ortsansässigen CSU-Abgeordneten wandte er sich vergeblich.
Der Landwirt hofft nun, dass eine Klage von GEZ-Gegnern Erfolg haben wird. Einer der klagenden Anwälte vertritt laut Medienberichten die Auffassung, dass es zwischen einer Wohnung und dem Rundfunk keinerlei Zusammenhang gibt: Denn die Wohnung als solche kann keine Radiowellen empfangen.
Die GEZ-Lüge: Warum Heiko Schrangs Enthüllungsbuch zum Bestseller wurde
Vollstreckungsbeamter packt aus: „So helfe ich heimlich GEZ-Verweigerern“
Brisante Details zum Rundfunkbeitrag enthüllt
(rf)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion