Gedenktreffen für ermordete Keira: Etwa 300 Menschen nehmen teil – sind „fassungslos“
Am heutigen Sonntag fand das „Treffen für Keira“ in Berlin statt. Mitschüler und Freunde des Mädchens hatten es im Gedenken an die ermordete 14-Jährige organisiert.
Vor der Eissporthalle, dem Sportforum Alt-Hohenschönhausen, fanden sich gegen 14:30 Uhr Menschen mit Blumen und Kerzen zusammen. Ein EPOCH TIMES-Reporter war vor Ort.
Nach Schätzungen unseres Reporters nahmen etwa 300 Menschen an dem Treffen teil. Die Trauernden standen in der Schlange, um Blumen am Zaun der Eisporthalle niederzulegen. Manche zündeten Kerzen an, hängten Fotos auf oder legten Zettel nieder. Die Stimmung war traurig und emotional.
Insgesamt lehnten die Teilnehmer Interviewanfragen ab. Diejenigen, die mit unserem Reporter sprachen, gaben an, dass sie sprachlos seien. Aber auch teilweise wütend auf die Polizei und den Staat, die ihrer Meinung nach die Menschen allein lassen.
Gegen ca. 16 Uhr löste sich die Gedenkfeier auf.
„Treffen für Keira“ an der Eissporthalle
Am Freitag gaben Mitschüler und Freunde von Keira G., der am Mittwoch ermordeten 14-Jährigen, einen Termin für ein „Treffen für Keira“ weiter. „Es wäre nett, wenn jeder der kommt, eine Blume und eine Kerze mitbringen würde.“
Am gleichen Tag hatte die Schule „Grüner Campus Malchow – Schule im Grünen“ sich in einem kleinen Text auf ihrer Webseite anonymisiert erschüttert gezeigt, dass Keira (14) zwei Tage zuvor „verstorben“ sei.
Am 07.03.2018 ist eine Schülerin einer achten Klasse unserer Schule verstorben. Über diese Nachricht sind wir alle erschüttert und sehr traurig. Die Schulpsycholog*innen und Schulsozialarbeiter*innen haben die Arbeit aufgenommen …“
Am Samstag war das bereits Vergangenheit, der Text war weg. Auf der Titelseite drängte ein anderes Ereignis in den Vordergrund:
Gratulation!!! Wir haben den Platz 1 beim bundesweiten Upcycling Wettbewerb ‚Einfall statt Abfall – Besser machen‘ gewonnen!“
Doch die Schüler der Schule und Keiras Freunde wollen nicht vergessen. Es gibt eine kleine Mahnwache mit Kerzen und Blumen vor der Eissporthalle, in der das Mädchen trainierte, so veröffentlichte eine Schülerin auf Instagram ein „Treffen für Keira“.
Wann: Sonntag, 11. März 2018, 14.30 Uhr
Wo: Eisschnelllaufhalle an der Konrad-Wolf-Straße 39, 13055 Berlin
Ein Freund warnte die 14-Jährige noch vor dem Date mit dem jungen Mann. Sie hatte ihm kurz vor dem Treffen ein Foto über Snapchat geschickt. Der junge Mann soll drei Jahre älter als sie gewesen sein. Gleich nach der Schule wollten sie sich treffen, wie die „Bild“ berichtet.
Vielleicht ist er der Täter gewesen, vielleicht aber auch nicht. Es gibt Gerüchte … und die Polizei schweigt.
Schrecklicher 7. März 2018
Am späten Mittwochnachmittag des 7. März 2018 gegen 17.30 Uhr findet die Berlinerin Karin G. ihre 14-jährige Tochter in ihrem Blut liegend und sterbend in ihrem Kinderzimmer. Die alarmierten Rettungskräfte kämpfen um das Leben des Mädchens. Fast 90 Minuten lang versuchte der Notarzt das Kind zu reanimieren – vergeblich.
Vor den Augen ihrer Mutter stirbt Keira an den Folgen der 20 Messerstiche, die ihr der Täter wie im Wahn zugefügt haben musste.
Das Mädchen war eine begeisterte Eisschnellläuferin und hatte Anfang Januar erst in ihrer Altersklasse die Berlin-Meisterschaft über 1.500 Meter gewonnen. Vor der nur 2,5 Kilometer entfernten Eishalle, in der Keira trainierte, legten Freunde und Kollegen des Berliner Turn- und Sportclubs Blumen ab und stellten Kerzen auf.
Ein letztes Date?
Kurz zuvor hatte die Schülerin der 8. Klasse an der Gemeinschaftsschule Grüner Campus Malchow ein Date. Gleich nach der Schule wollte sie sich mit dem mutmaßlich 17-Jährigen treffen. Einem Freund schickte sie gegen 15 Uhr noch während des Heimwegs ein Foto von sich und dem Jugendlichen über Snapchat.
Ich sagte noch, dass sie das lieber sein lassen sollte.“
(Bekannter von Keira G.)
Snapchat – ein kurzes Bild, dann wird es gelöscht. Der Freund machte keine Kopie. Wie konnte er auch ahnen, was bald darauf geschehen sollte …
Später erinnerte sich der Freund an den ihm unbekannten jungen Mann: blauer Kapuzenpulli mit Nike-Aufschrift, ein Kopf größer als das Mädchen, kurze dunkelblonde Haare und eine Brille ohne Rahmen, so schreibt die „Bild“.
Ist er der Täter? Vielleicht.
Später dann: Ein Nachbar hörte noch einen lauten Streit und zufallende Türen. Dann Stille. Die Mutter traf um 17.30 Uhr ein. Zeugen wollen einen „arabisch aussehenden Mann“ gesehen haben.
Noch etwas: Es geht derzeit auch ein Gerücht um, dass es einen Einbruch gegeben habe. Auch die Schüler erzählen sich das. Die Polizei schweigt dazu.
Anwohner hätten von einem lauten Streit und Türenschlagen berichtet. Zwei weitere Augenzeugen hätten einen arabisch aussehenden Mann aus der Wohnung laufen sehen, heißt es. Nur ein Gerücht? Vielleicht.
Die Polizei schweigt.
Auf der Suche nach dem Mörder
Die Polizei suchte mit einer Hundertschaft am Donnerstag Vormittag die Gegend akribisch nach der Tatwaffe. Sie finden nichts. Auch in der Nachbarschaft wird ermittelt, Fotos werden gezeigt, man erhofft sich Informationen über Personen, mit denen das Mädchen in Kontakt stand.
Laut „Berliner Kurier“ hätten die Beamten inzwischen einen Verdächtigen ausgemacht, durch die Auswertung des Handys der 14-Jährigen. Täter und Opfer kannten sich offenbar. Die Polizei geht deshalb von einer „Beziehungstat“ aus. In mehreren Medien wird ein Verdacht auf den Ex-Freund des Opfers gerichtet. Die Polizei bestätigte dies jedoch nicht.
Es kann gut sein, dass wir bald eine Festnahme haben.“
(Berliner Ermittler)
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