Gauck kann sich muslimischen Nachfolger vorstellen – Skepsis aus der AfD und CDU: „Völlig abwegig!“
Für den scheidenden Bundespräsidenten Joachim Gauck ist es vorstellbar, dass ein Muslim sein Nachfolger werden könnte. Dem „Evangelischen Pressedienst“ sagte er: „Das will ich in Zukunft nicht ausschließen.“ Zahlreiche Politiker äußerten sich dazu in der Zeitung „Bild“ (Samstag).
SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann: „Ob ein Bundespräsident Christ, Muslim oder Buddhist ist, sollte keine Rolle spielen. Entscheidend ist, dass die Religion nicht über der Verfassung steht.“ Auch Grünen-Chef Cem Özdemir unterstützte dies: „Na klar geht das. Wir suchen schließlich ein gutes Staats- und kein Religionsoberhaupt.“
Auch Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) ist es „egal, ob Friese, Sorbe, Sinti, Katholik, Protestant, Hindu, Atheist, Veganer, Radfahrer oder Moslem. Denn all das sagt nichts über die Fähigkeit und Persönlichkeit.“ Ex-Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte, er habe kein Problem mit den vier Millionen muslimischen Bürgern im Land. Aber: „Mit so einer Aussage werden die Leute mit Gewalt auf die Palme gebracht, und das ist nicht gut für unser Land.“
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch wandte sich gegen den Vorschlag: „Völlig abwegig!“ AfD-Vize Alexander Gauland (75): Der Satz sei „derartig opportunistisch, dass er das ganze vorherige politische Leben von Herrn Gauck Lügen straft“. Ein muslimischer Bundespräsident „würde unsere Gesellschaft weiter polarisieren“. (dts)
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