Sigmar Gabriel fordert Deutsche zu mehr Bescheidenheit in Europa auf

"Es war in den letzten Jahren ein süßes Gift für uns Deutsche, dass immer wieder nach der Führungsrolle unseres Landes gerufen wurde", schrieb Außenminister Gabriel in einem Gastbeitrag. Europa sei aber mehr und oftmals anders als Deutschland, so Gabriel.
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Die Deutschland Flagge auf dem Reichstag in Berlin.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times25. März 2017

Anlässlich des 60. Jahrestags der Römischen Verträge hat Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) die Deutschen zu mehr Bescheidenheit in Europa aufgefordert.

„Es war in den letzten Jahren ein süßes Gift für uns Deutsche, dass immer wieder nach der Führungsrolle unseres Landes gerufen wurde“, schrieb Gabriel in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal „Spiegel Online“. Europa sei aber mehr und oftmals anders als Deutschland, schrieb Gabriel.

„Die kleineren Länder müssen uns deshalb als ‚zugewandte‘ Deutsche wahrnehmen und nicht als ‚belehrende'“, schrieb der Außenminister. Er empfahl, sich dabei am Stil des langjährigen Außenministers Hans-Dietrich Genscher (FDP) zu orientieren. Dessen „wertschätzender Tonfall“ für die kleineren EU-Länder habe den Deutschen genutzt und internationale Organisationen gestärkt.

„Etwas mehr Bonner und etwas weniger Berliner Republik wird Europa jetzt gut tun“, schrieb Gabriel.

Der älteren Generation in Deutschland warf der SPD-Politiker vor, mit ihrer Europaskepsis den Jüngeren die Zukunft zu verbauen. „Es ist eine Wohlstandsgeneration der Alten, der Saturierten, die 60 Jahre lang keine Kriegserfahrung, Leid und Elend kannten, die der Europäischen Union mit Skepsis und Zynismus begegnen“, erklärte Gabriel. AfD-Vize Alexander Gauland sei „eines der erschreckendsten Beispiele dafür“.

Die europäischen Staats- und Regierungschefs kommen am Samstag in Rom zusammen, um den 60. Jahrestag der Gründungsverträge zur Europäischen Union zu feiern. (afp)



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