Frank-Walter Steinmeier der neue „Schlossherr“: Berliner SPD sorgt mit Steinmeier-Tweet für Wirbel
Der Berliner SPD-Landesverband hat mit einem Tweet einen Tag vor der Bundespräsidentenwahl für Wirbel gesorgt. „Wir freuen uns auf den neuen sozialdemokratischen Schlossherren“, hieß es am Samstag im Internetdienst Twitter mit Blick auf Frank-Walter Steinmeier, illustriert mit einem Bild des Schlosses Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten. Nach Kritik und Spott im Internet wurde der Tweet später wieder gelöscht. Doch von anderen Usern wieder gepostet.
Es soll Zeiten gegeben haben, wo sogar Sozialdemokraten gegen #Schlossherren waren, ist lange lange lange her! #spd #SOZENFeudalismus pic.twitter.com/wVVYHIHaPW
— ☭ der_DUTSCHI✯❀ (@Der_Dutschi) 11. Februar 2017
Die Berliner Sozialdemokraten hätten selbst gemerkt, dass das „zu viel des Guten“ gewesen sei, sagte dazu am Nachmittag SPD-Chef Sigmar Gabriel. Er rief aber auch dazu auf, es jetzt mit der Kritik daran nicht zu übertreiben. SPD-Generalsekretärin Katarina Barley sprach auf Twitter vom „Missgriff eines Berliner SPD-Referenten“, wandte sich aber ebenfalls dagegen, dies nun aufzubauschen.
Steinmeier kandidiert am Sonntag für die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck und gilt dabei als klarer Favorit. Allerdings tritt er ausdrücklich nicht als Kandidat der SPD allein an, sondern als gemeinsamer Kandidat der großen Koalition.
„Lieber Herr Steinmeier, ich hoffe Sie sind ab morgen der Präsident für alle Deutschen“, twitterte CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Auch die Grünen-Politikerin Renate Künast forderte ebenfalls auf Twitter eine Klarstellung der SPD. Mehrere Wahlleute der CDU/CSU äußerten sich verärgert.
Auch weitere Twitter-Nutzer wiesen darauf hin, dass vom Bundespräsidenten traditionell ein gewisses Maß an Überparteilichkeit erwartet wird. Zudem wurde moniert, dass das Ergebnis einer demokratischen Wahl quasi bereits vorweggenommen wurde. Auch das Wort „Schlossherr“ stieß auf Häme.
Die Berliner SPD gab sich zerknirscht. „Für unseren Tweet entschuldigen wir uns aufrichtig. Es war ungeschickt und unangebracht, unsere Unterstützung für #Steinmeier so auszudrücken“, hieß es, natürlich ebenfalls auf Twitter. (afp)
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