Focus bekämpft AfD in Socialmedia-Kampagne #gehtwählen
Der Focus hat dazu aufgerufen, wählen zu gehen – mit dem Hinweis „alles andere macht die AfD nur stärker!“ Der Aufruf ist nur eine Stunde alt, da explodiert das Netz bereits vor Häme und Kritik in über 500 Kommentaren.
Der Hashtag #gehtwählen wurde schon früher vor Wahlen benutzt, um Bürger zum Urnengang zu motivieren. Dass ihn das Nachrichtenmagazin nun mit einer Anti-AfD-Kampagne verbindet, ist jedoch neu.
„Nutzen Sie #gehtwählen auf Twitter. Rufen Sie Ihre Mitbürger zum Wählen auf. Stärken Sie die Demokratie!“, mit diesen Worten versucht der Focus seine Leser zum Mitmachen zu animieren. Sie bilden die Schlusszeile eines Artikels, der sich ausschließlich gegen die AfD richtet.
Angst vor Super-Wahlsonntag?
Hintergrund der Kampagne ist der Super-Wahlsonntag am 13. März – in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. „Laut aktuellen Umfragen könnte die AfD in alle Landtage einziehen, möglicherweise sogar mit zweistelligen Ergebnissen. Aber wollen wir das wirklich?“, fragt der Focus rhetorisch und empfiehlt rege Wahlbeteiligung, damit das Ergebnis „auch wirklich den breiten Willen der Bevölkerung“ repräsentiert. Bei niedriger Wahlbeteiligung würden „vor allem die extremen Ränder des Parteienspektrums, darunter Rechtspopulisten und Rechtsextreme“ profitieren.
Der Focus versäumt nicht, darauf hinzuweisen, dass die AfD-Chefin Frauke Petry „Waffen gegen Flüchtlinge“ einzusetzen vorschlug und Wolfgang Schäuble die Partei eine „Schande für Deutschland“ nannte.
Leser kommentieren
Unter dem Facebook-Post des Aufrufs explodierte die Kommentarfunktion ausschließlich negativ. Innerhalb einundhalb Stunden kamen 580 Kommentare zusammen. Zahlreiche Nutzer outeten sich als AfD-Überzeugungs- und Protestwähler, doch allen gemein war die Medienkritik.
„Euer Artikel ist eine Schande für Deutschland! Schon mal etwas von Meinungsfreiheit und Demokratie gehört?“ schrieb eine Nicht-AfD-Wählerin.„Gut Focus!! Auch eure Zeitschrift werde ich nicht mehr kaufen!“ war zu lesen. „Oh ich gehe wählen, nur lasse ich mir von niemanden vorschreiben wen“, schrieb jemand. Ein anderer Leser fügte hinzu: „Bitte gehen Sie alle wählen und wehren Sie sich gegen diese Art von absurder politischer Einflussnahme durch den Focus!“ (rf)
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