Fipronil-Skandal: EU wusste schon Anfang Juli über Gift-Eier bescheid – Niedersachsens Agrarminister will EU-Task-Force

"Es kann nicht sein, dass Informationen zum Schutz der Gesundheit von Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern in Europa nur deshalb liegen bleiben, weil sich nationale Behörden streiten," so Grünen-Politiker Meyer.
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Fipronil-SkandalFoto: GUIDO KIRCHNER/AFP/Getty Images
Epoch Times10. August 2017

Nach dem Eier-Skandal hat sich Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer für eine intensivere Lebensmittelüberwachung durch die EU ausgesprochen.

„Ich fordere eine EU-Task-Force mit Kontrollkompetenzen auf europäischer Ebene zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher“, sagte der Grünen-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). Mit Unverständnis reagierte Meyer auf die Niederlande und Belgien. „Es kann nicht sein, dass Informationen zum Schutz der Gesundheit von Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern in Europa nur deshalb liegen bleiben, weil sich nationale Behörden streiten.“

Ähnlich äußerte sich der Deutsche Bauernverband: Es dürfe nicht wieder passieren, dass Behörden solche Informationen zurückhalten, sagte der stellvertretende Generalsekretär des Verbands, Udo Hemmerling, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Dadurch haben wir wertvolle Zeit verloren, um die Verbreitung der Eier im EU-Binnenmarkt einzugrenzen.“ Das europäische Schnellwarnsystem müsse besser funktionieren.

Die betroffenen Hühnerhalter werden laut Hemmerling Schadenersatzansprüche gegen die Verursacher stellen müssen, „die das Fipronil verbotenerweise unter das aus ätherischen, pflanzlichen Ölen bestehende Desinfektionsmittel gepanscht haben“.

EU hatte schon Anfang Juli Informationen zu Fipronil-Eiern

Unterdessen wurde bekannt, dass die EU-Kommission entgegen erster eigener Angaben schon Anfang Juli Informationen zu Fipronil-Eiern erhalten hat.

Dies geht aus dem Bericht der belgischen Lebensmittelsicherheitsbehörde hervor. Die EU-Kommission bestätigte die Meldung. Eine Sprecherin der EU-Behörde hatte noch am Dienstag jegliche Kenntnis ihrer Behörde zu Fipronil-Eiern in Belgien vor dem 20. Juli verneint.

Allerdings hatten sich Belgien und die Niederlande schon vorher über eine Plattform ausgetauscht, die von der EU-Kommission betrieben wird. (dpa)



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