Ex-Bundesrichter beklagt: „Jeder blöde IT-Kram“ ist wichtiger als Rechtskunde-Unterricht
Der ehemalige Bundesrichter Thomas Fischer hat einen „defizitären Rechtskunde-Unterricht“ an deutschen Schulen beklagt.
„Ich halte es für absolut skandalös, dass man in Deutschland Abitur machen kann, wenn man gar nichts vom Rechtssystem versteht“, so der pensionierte Richter in dem Magazin „Zeit Wissen“.
Die Thematik werde meist nur von „überforderten Sozialkunde-Lehrern veranstaltet, die keine Ahnung haben“.
Fischer beklagt: „Blöder IT-Kram“ wichtiger als Kenntnis des Rechtssystems
Und weiter: „Jeder blöde IT-Kram ist an den Schulen wichtiger als das Verständnis der Grundregeln von Recht, Staat, Macht, Interessensausgleich.“
Die „erschreckende Unkenntnis“ der Gesellschaft zeige sich zum Beispiel in der breiten öffentlichen Zustimmung für Rasterfahndungen und Telefonüberwachung. Denn jeder sei „verständlicherweise dafür […], dass möglichst hohe Sicherheit herrscht, aber zugleich meint, dass die dazu erforderlichen Maßnahmen ihn gar nicht betreffen sollten oder werden“.
„Künstliche Richter“ können Kenntnis des Rechtssystems nicht ersetzen
Auch in Zukunft sei die Kenntnis des Rechtssystems wichtig. Einen Computer als „künstlichen Richter“ sieht Fischer weder als wünschenswert noch machbar: „Beweiswürdigung lässt sich mit Algorithmen kaum sinnvoll machen. Da sind menschliche Eigenschaften, vor allem Empathie, Emotion und soziale Orientierung erforderlich.“
Er sehe nicht, dass das „von sogenannter künstlicher Intelligenz auch nur annähernd adäquat simuliert werden könnte“. (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion