Essener Tafel: Mr. Dax macht Merkel einen Vorschlag – und Bosbach empört über „Nazikeule“
„Da muss man sich wirklich an den Kopf fassen, mit welcher Frechheit diese Frau sich traut, zu dem Thema den Mund aufzumachen“. Diese Worte stammen von keinem Geringeren als Dirk Müller, alias Mr. Dax, der seinen Unmut über die Reaktion von Angela Merkel zum Aufnahmestopp von Ausländern bei der Essener Tafel in einem kurzen Videostatement zum Ausdruck bringt.
Mit seiner „ganz privaten“ Meinung macht der Börsenexperte Frau Merkel einen Vorschlag:
„Merkel selbst mischt sich da sogar ein, die macht es zur Chefsache, wem eine Tafel Essen ausgibt. Das sind ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich den Arsch aufreissen um den Leuten zu helfen, dass die irgendwie über die Runden kommen!“
Und:
Merkel sollte sich nicht einmischen, sondern sie sollte dafür sorgen, dass es die Tafeln gar nicht braucht! Sie sollte dafür sorgen, dass die Menschen, dass die Alten gar nicht in der Not sind, sich bei der Tafel anstellen zu müssen! Frau Merkel, vielleicht wäre das eine Idee?“
„Mit welchem Tempo heute die Nazi-Keule herausgeholt wird…“
Mit weniger harten Worten, aber durchaus auch mit Nachdruck, äußerte sich der Experte für innere Sicherheit, Wolfgang Bosbach, in einem Interview mit „Phönix“ zum selben Thema.
Was er besonders anprangert, ist die Reaktion aus Politik und Medien, durch die versucht wurde, die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Essener Tafel sofort ins rechte Eck zustellen.
„Ausmaß und Heftigkeit der Kritik stehen in überhaupt keinem Verhältnis zu der Entscheidung. Den ehrenamtlichen Mitarbeitern verfassungsfeindliches Verhalten, Rassismus und Nazimethoden zu unterstellen, ist komplett abwegig“ kritisiert Bosbach.
„Das zeigt zumindest, dass das Klima immer rauer wird und mit welchem Tempo heute die Nazi-Keule herausgeholt wird, obwohl man doch gesehen hat, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Essen[er Tafel] mit Nationalismus, mit Rassismus, mit Fremdenfeindlichkeit überhaupt nichts am Hut haben“, sonst hätte es ja die Steigerung von 35 Prozent auf 75 Prozent Ausländeranteil innerhalb der letzten zwei Jahre gar nicht geben können, so der Ex-Bundestagsabgeordnete.
Die Essener Tafel sei wirklich in Not gewesen, betont Bosbach, niemand bestreite, dass es dort Verdrängungswettbewerbe gegeben habe, was auch der Grund dafür gewesen sei, dass viele Bedürftige nicht mehr gekommen seien – „sie wollten nicht weggeschubst oder weggedrängt werden!“
Hilfe wäre angebracht gewesen
„Das heißt, Hilfe wäre angebracht gewesen, genau zuhören, was die Mitarbeiter der Tafel in Essen sagen, sich die Probleme schildern lassen, und dann versuchen zu helfen. Aber doch nicht in dieser Form drauf schlagen! Ich kann nur hoffen, dass die nicht aus Enttäuschung die Arbeit einstellen,“ so der Politiker weiter.
Haben wir es hierbei um eine Folge des Zuzugs von Flüchtlingen zu tun?, fragt Phönix?
Für Bosbach ist klar: wenn innerhalb von zwei Jahren eine Million Menschen nach Deutschland kommen, wovon die wenigsten in der Lage sind, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen und die Tafel biete zusätzlich Möglichkeiten, günstig Lebensmittel zu bekommen – dass dann der Andrang größer wird bei den Tafeln.
Je mehr „arme“ Menschen man aufnimmt, desto mehr Arme gibt es in Deutschland und desto mehr werden die Tafeln in Anspruch genommen“, so der Politiker.
Geschubse und Gedrängel ohne Rücksicht auf die Oma in der Schlange
Bereits im Dezember 2017 hatte der Vereinsvorstand der Essener Tafel beschlossen (und auch auf der Website der Tafel so veröffentlicht), „zurzeit nur Kunden mit deutschem Personalausweis aufzunehmen“. Umgesetzt wird das seit Mitte Januar – „so lange, bis die Waage wieder ausgeglichen ist“, heißt es.
Die Entscheidung war Mitte Januar in die Tat umgesetzt worden. Gegenüber der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ verteidigte der Vorsitzende des Vereins der Essener Tafel, Jörg Sartor, den Ausschluss von Nicht-Deutschen bei den Neuzugängen.
Demnach seien zuletzt immer weniger Einheimische gekommen. Nachfragen hätten ergeben, dass sich gerade ältere Frauen von den jungen, fremdsprachigen Männer abgeschreckt fühlten. Auch alleinerziehende Mütter seien immer häufiger weggeblieben.
Deutschlandweit gibt es rund 930 Tafeln. Sie verteilen Lebensmittel, die beispielsweise Supermärkte gespendet haben. Wer Kunde bei einer Tafel werden will, muss seine Bedürftigkeit nachweisen, etwa über einen Hartz-IV-Bescheid.
Inzwischen ein gewaltiges Unternehmen
„Bundesweit gesehen haben wir es heute mit einem gewaltigen „Unternehmen“ eigener Art zu tun“, schreibt das Internetportal „Aktuelle Sozialpolitik“. 934 Tafeln mit mehr als 2.100 Tafel-Läden und Ausgabestellen gibt es derzeit.
Etwa 60 Prozent der Tafeln sind Projekte in Trägerschaft verschiedener gemeinnütziger Organisationen (z.B. Diakonie, Caritas, DRK, AWO); rund 40 Prozent der Tafeln sind eingetragene Vereine (e.V.). Etwa 60.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich für die Tafeln. Über 2.000 Fahrzeuge sind im Einsatz, davon haben rund 59 Prozent eine Kühl- und rund 8 Prozent eine Tiefkühlfunktion.
Man könne inzwischen sogar von einer „Internationalisierung der Tafelbewegung“ sprechen, heißt es weiter.
Beispiel Europa: „In 2016 haben wir gemeinsam 37.200 Wohltätigkeitsorganisationen an vorderster Front mit einer Milliarde Mahlzeiten für 6,1 Millionen benachteiligten Menschen versorgt“, so die Selbstdarstellung der European Federation of Food Banks, ein Zusammenschluss, der übrigens bereits 1986 ins Leben gerufen wurde und damit vor der Gründung der ersten Tafel in Deutschland.
(mcd/mit Textteilen von afp)
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