„Ergebnis linksgrüner Meinungsmache“ – Greifswalder Uni gibt ihren Namen ab
Die Greifswalder Ernst-Moritz-Arndt-Universität wird umbenannt. Trotz vieler Proteste Greifswalder Bürger, stimmte der Senat der Hochschule mit einer deutlichen Mehrheit (27:8) dafür. Nach Angaben der „Jungen Freiheit“ soll der Name allerdings laut dem Beschluss „optional“, etwa für Abschlussdokumente, erhalten bleiben. Zuvor sei ein Antrag gescheitert, auf den Namenszusatz „Arndt“ komplett zu verzichten, so JF laut Informationen des Nachrichtenportals svz.de.
Am vergangenen Samstag hatten Hunderte Greifswalder für die Beibehaltung des Namens demonstriert. Auch Lokalpolitiker aller Parteien hatten sich gegen eine Änderung ausgesprochen. Der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag, der Greifswalder Abgeordnete Leif Erik Holm bezeichnete die Entscheidung als „Bilderstürmerei“. Dies sei „eine Schande für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte er auf Anfrage der JF.
„Es ist zum Fremdschämen, wie geschichtsvergessen ein großer Teil des Senats handelt – und dann auch noch gegen den erklärten Willen eines Großteils der Greifswalder Bürger.“ Ein Land, das so rücksichtslos seine historischen Wurzeln abräume, könne keine gute Zukunft haben. Holm: „Diese Säuberungswellen in Kasernen, Universitäten oder auf Straßenschildern finde ich nur noch zum Kotzen.“
Wie aus einem weiteren Bericht der JF hervorgeht, hatten im Dezember in einer internen Umfrage 49 Prozent der Professoren, Hochschulmitarbeiter und Studenten für die Beibehaltung des Namens gestimmt. 34 Prozent waren dagegen. 15 Prozent der Teilnehmer gaben an, beide Namen seien für sie gleichermaßen akzeptabel. Zwei Prozent enthielten sich.
Eine Kompromisslösung kam für 57 Prozent der Mitarbeiter, die sich an der online-Abstimmung beteiligt hatten, nicht in Frage. Hier stimmten nur 30 Prozent mit Ja. Wie die JF weiter schreibt, habe der Senat der Uni bereits im Januar 2017 beschlossen, den Namen Ernst-Moritz Arndt abzulegen, wegen formaler Mängel wurde das jedoch vom Bildungsministerium nicht anerkannt.
„Ergebnis linksgrüner Meinungsmache“
Nach der Entscheidung des Senats der Uni hat sich auch Innenminister Lorenz Caffier (CDU) in die Diskussion eingeschaltet. Er bezeichnete die Entscheidung auf seinem privaten Facebook-Account als „Ergebnis linksgrüner Meinungsmache und einer vollkommen undifferenzierten Diskussion”.
Er könne nur hoffen, dass dies nicht der Einstieg in eine groß angelegte Namensbereinigungswelle oder gar Kulturrevolution sei. Eine Ministeriumssprecherin bestätigte gegenüber dem „Nordkurier“, dass die Aussagen von Caffier stammten. Allerdings habe er diese nicht als Innenminister getätigt, sondern auf seinem persönlichen Profil eingestellt, so das Blatt.
Deutscher Patriot mit antisemitischen Tendenzen
Ernst Moritz Arndt lehrte im 19. Jahrhundert an der Greifswalder Universität. Laut „Wikipedia“ war er ein deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. Er widmete sich hauptsächlich der Mobilisierung gegen die Besetzung Deutschlands durch Napoleon. Er gilt als einer der bedeutendsten Lyriker der Epoche der Befreiungskriege und wird sehr unterschiedlich beurteilt: Einige betonen seine demokratischen Gedanken und sehen ihn als deutschen Patrioten in turbulenten Zeiten, andere wiederum charakterisieren ihn als Nationalisten und thematisieren vorhandene antisemitische Tendenzen in seinen Schriften.
(mcd)
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