Drogenschmuggel im Aufwind: 2017 in Deutschland so viel Kokain beschlagnahmt wie nie zuvor
In Deutschland ist in diesem Jahr einem Medienbericht zufolge so viel Kokain beschlagnahmt worden wie nie zuvor. 2017 seien knapp sieben Tonnen Kokain abgefangen worden und damit mehr als dreimal so viel wie im Vorjahr, berichtete der NDR am Mittwoch unter Berufung auf das Bundeskriminalamt (BKA). Grund sei nach Einschätzung von Zoll und BKA der hohe Zufuhrdruck aus Südamerika.
Eine erhöhte Produktion habe zu einer deutlichen Zunahme von Kokain-Exporten nach Westeuropa und Deutschland geführt. Das Zollfahndungsamt Hamburg spricht dem Bericht zufolge von einer wahren „Kokain-Schwemme“. „Offensichtlich verfahren die Täter nach dem Motto: Angebot schafft Nachfrage“, sagte Christian Hoppe vom BKA dem NDR. Er rechne deshalb mit steigendem Konsum in Deutschland.
Der Leiter des Zollfahndungsamts Hamburg, René Matschke, sagte dem NDR, vermutlich würden nur einige Prozent des geschmuggelten Kokains in Deutschland entdeckt. „Die Mengen sind fast unerschöpflich in Südamerika. Zu sagen, wir trocknen den europäischen Markt mit unserer Arbeit aus, das wäre vermessen.“
Menschenhandel und Drogenschmuggel
Vermehrter Drogenschmuggel nach Deutschland und Westeuropa soll auch im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise stehen. Alfred Hackensberger schrieb in einem ausführlichen Bericht in der „WELT“, „dass ‚Pauschalreisen‘ quer über den Kontinent nur mit der Infrastruktur einer international agierenden Mafia möglich“ seien. Womöglich docke der Menschenschmuggel an bestehende Netze an – Guinea sei berüchtigt als Umschlagplatz für Kokain und Heroin aus Südamerika. „Von Guinea aus werden Drogen auch nach Europa geschmuggelt“.
Mit „Pauschalreisen“ nahm Hackensberger Bezug auf einen Anstieg afrikanischer Flüchtlinge, die vermehrt über Marokko nach Europa gelangen. Diese könnten in Guinea ein Gesamtreisepaket für 4500 Euro buchen. (afp/mcd)
Siehe auch:
Flüchtlingskrise noch lange nicht vorbei – Tausende kommen jetzt über Marokko
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