Dresdner OB Hilbert nach Morddrohungen unter Polizeischutz
Wie der „MDR“ berichtet, hatte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) am vergangenen Mittwoch zum bevorstehenden Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 vor einem Opfermythos gewarnt. Er sagte: „Wir sehen immer wieder – und gerade in dieser Zeit – Versuche, Geschichte umzudeuten, Dresden im Opfermythos dastehen zu lassen.“ Die Aufarbeitung der Geschehnisse durch eine Historikerkommission lasse dafür aber keinen Raum. „Dresden war alles andere als eine unschuldige Stadt.“ Und: Der Totalitarismus von damals drohe wiederaufzuleben, äußerte Hilbert seine Sorge gegenüber der Sächsischen Zeitung.
Für Hilbert gibt es keinen Grund, seine Aussagen im Nachhinein in Zweifel zu ziehen.
Am 13. Februar werden wir der Opfer des Bombenangriffs auf Dresden gedenken. Wir werden aber auch dieses Ereignis im Kontext mit vielen anderen schrecklichen Kriegen und Gewaltakten der Vergangenheit und Gegenwart sehen.
Seit Freitag wird Hilberts Wohnung rund um die Uhr überwacht. Gegenüber MDR sagt er: „Es ist schlimm, dass dies in unserer Gesellschaft möglich ist und das dies immer offener wird – nicht mehr anonym sondern mit Klarnamen. Das motiviert mich aber umso mehr, dass wir alles daran setzen müssen, die demokratischen Kräfte zusammenzuführen und ein deutliches Signal dagegen zu setzen, dass das in unserer Gesellschaft keinen Platz hat.“
Nach Angaben der „Sächsischen Zeitung“ gab es auf Facebook sogar Morddrohungen. Die Verwaltung habe solche Kommentare gelöscht. Sie will demnach alle relevanten Kommentare mit Beleidigungen und Drohungen gegen den Oberbürgermeister rechtlich prüfen lassen und gegebenenfalls Anzeige erstatten. Am Sonntag meldete sich der Dresdner OB auf Facebook selbst zu Wort:
Luftangriffe auf den Großraum der Stadt Dresden unternahmen die Royal Air Force (RAF) und die United States Army Air Forces (USAAF) ab Herbst 1944 im Zweiten Weltkrieg. Historisch bekannt wurden besonders die vier Angriffswellen vom 13. bis 15. Februar 1945. Durch sie starben nach neuesten historischen Untersuchungen entgegen oft behaupteten sechsstelligen Opferzahlen zwischen 22.700 und 25.000 Menschen. Große Teile der Innenstadt und der industriellen und militärischen Infrastruktur Dresdens wurden zerstört.
(mcd)
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