CSU-Spitzenkandidat fordert höhere Renten für Russlanddeutsche

Die traditionelle Bindung der Spätaussiedler an die Union löst sich spürbar. Viele Russlanddeutsche sympathisieren mit der AfD. Die CSU will älteren Zuwanderern aus dem Osten etwas Gutes tun.
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Joachim Herrmann will höhere Renten für Russlanddeutsche.Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
Epoch Times5. Juni 2017

Der CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Joachim Herrmann, hat höhere Renten für Russlanddeutsche und andere Spätaussiedler gefordert. Die Vertriebenenverbände wiesen zurecht auf eine drohende Altersarmut für diese Bevölkerungsgruppe hin.

Das sagte Bayerns Innenminister beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl. Spätaussiedler, die in den 1990er Jahren aus Osteuropa nach Deutschland kamen, hätten deutliche Kürzungen ihrer Rentenansprüche hinnehmen müssen. Im Zuge der Angleichung der Renten in Ost- und Westdeutschland bis 2025 sollten deshalb seiner Meinung nach auch die Sätze für Spätaussiedler überprüft und angehoben werden. „Das ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit!“, sagte Herrmann laut Mitteilung.

Auch der Präsident der Siebenbürger Sachsen, Bernd Fabritius, forderte eine Angleichung der Renten. Er sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung“.

Spätaussiedler sind Deutschstämmige aus Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion sowie osteuropäischen Staaten, die im Wege eines speziellen Aufnahmeverfahrens nach Deutschland gekommen sind.

Lange Zeit galten Spätaussiedler als treue Wähler von CDU und CSU. Eine Ende 2016 veröffentlichte Studie des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration zeigt auf, dass sich die traditionelle Bindung der Zuwanderer aus dem Osten an die Union auflöst. Davon profitierten vor allem kleinere Parteien wie die AfD und die Linke.

Die CSU hatte bereits im Frühjahr eine Wahlkampagne in russischer Sprache in sozialen Netzwerken vorgestellt. In Deutschland gibt es rund 2 Millionen Russlanddeutsche, die auch wahlberechtigt sind. Auch die AfD wirbt gezielt um Stimmen von Russlanddeutschen. (dpa)



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