CDU und SPD in Niedersachsen trennt nur ein Prozentpunkt

Bleibt Weil oder kommt Althusmann? Die Frage, wer künftig Niedersachsen regiert, scheint zweieinhalb Wochen vor der Wahl offener denn je. Derzeit reicht es weder für eine Neuauflage von Rot-Grün noch für Schwarz-Gelb.
Titelbild
Wahlplakat der CDU: Rund zweieinhalb Wochen vor der Landtagswahl haben die Sozialdemokraten ihren Rückstand auf die CDU fast aufgeholt.Foto: Holger Hollemann/dpa
Epoch Times28. September 2017

Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und CDU in Niedersachsen in den Umfragen wird immer spannender. Rund zweieinhalb Wochen vor der Landtagswahl haben die Sozialdemokraten ihren Rückstand auf die CDU fast aufgeholt.

Laut einer Umfrage von infratest dimap liegt die CDU derzeit mit 35 Prozent nur noch einen Prozentpunkt vor der SPD (34 Prozent) von Ministerpräsident Stephan Weil.

Drei Koalitionen sind laut der Umfrage im Auftrag des NDR möglich: Eine große Koalition von CDU und SPD, ein „Jamaika“-Bündnis (CDU/Grüne/FDP) oder ein Ampel-Bündnis (SPD/Grüne/FDP), mit dem sich Weil an der Macht halten könnte.

Eine von ihm angestrebte Neuauflage von Rot-Grün scheint derzeit außer Reichweite, auch wenn diese Konstellation erneut die beste Bewertung bekommt. Die Befragten sprechen sich mehrheitlich und mit wachsender Zahl für eine SPD-geführte Landesregierung aus. Doch dafür würde es derzeit auch mit der Linken als weiterem Koalitionspartner ganz knapp nicht reichen.

Die CDU von Spitzenkandidat Bernd Althusmann verlor im Vergleich zu einer vor drei Wochen veröffentlichten Umfrage zwei Prozentpunkte, die SPD legte um denselben Wert zu. Mit 35 Prozent erreicht die CDU fast exakt denselben Wert wie bei der Bundestagswahl, die SPD liegt hingegen mit 34 Prozent deutlich über dem Niedersachsen-Ergebnis vom vergangenen Sonntag (27,4 Prozent).

Die Grünen (9 Prozent, minus 1 im Vergleich zu Anfang September) und die FDP (8 Prozent, plus 2) können laut der Umfrage fest mit einem Einzug in den Landtag rechnen. Für die Linke (5 Prozent, unverändert) und die AfD (6 Prozent, minus 1) wird es am 15. Oktober dagegen eng. Bei der Bundestagswahl hatte die AfD noch 9,1 Prozent der Stimmen in Niedersachsen bekommen.

Im direkten Duell mit Althusmann verteidigt Regierungschef Weil seinen Vorsprung: Bei einer Direktwahl könnte er mit 48 Prozent rechnen, sein Herausforderer bleibt mit 25 Prozent weit dahinter. Immerhin kann Althusmann sein Ergebnis wie Weil um einen Prozentpunkt verbessern, bei der vor drei Wochen veröffentlichten Umfrage war er um zehn Prozentpunkte eingebrochen.

Regierungschef Weil (58) finden die Befragten besonders bürgernah und sympathisch. Althusmann (50) bekommt bei Führungsstärke und Kompetenz die besten Werte, liegt aber in diesen Bereichen jeweils deutlich hinter Weil.

Nach der Landtagswahl 2013 hatten SPD und Grüne mit nur einer Stimme Mehrheit eine Koalition gebildet, die im August nach dem Wechsel einer Grünen-Abgeordneten zur CDU zerbrochen war. Die CDU wurde 2013 zwar mit 36 Prozent wieder stärkste Fraktion. Sie verlor damals aber so stark, dass es für eine Fortsetzung von Schwarz-Gelb trotz des bisher besten FDP-Ergebnisses (9,9 Prozent) bei einer Landtagswahl nicht gereicht hatte. (dpa)



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