Bluttat von Kandel: Täter war als gefährlich bekannt – doch Behörden bestreiten Mitverantwortung
Der Streit um eine mögliche Mitverantwortung der Behörden im Fall der tödlichen Messerattacke durch einen angeblich jugendlichen Migranten auf eine 15-Jährige im rheinland-pfälzischen Kandel ist weiter eskaliert.
Die Polizei in Ludwigshafen widersprach am Mittwoch dem zuständigen Jugendamt hinsichtlich der Darstellung der dem Amt vorliegenden Informationen über die Gefährlichkeit des Jugendlichen. Derweil kündigte die Staatsanwaltschaft an, das Alter des Angreifers per Gutachten klären lassen zu wollen.
In einer Mitteilung erklärte die Polizei, anders als vom Jugendamt dargestellt sei der Vormund des mutmaßlichen Täters über eine direkte Bedrohung des Mädchens informiert worden. Konkret verwies die Polizei auf zwei Telefonate, in denen der zuständige polizeiliche Sachbearbeiter am 18. und 19. Dezember den Vormund auch über die konkrete Bedrohung des Mädchens informiert habe. Diese beiden Telefonate seien auch dokumentiert.
Außerdem habe es am 18. Dezember eine sogenannte Gefährderansprache gegeben, bei der auch zwei Betreuerinnen des Jugendlichen anwesend gewesen seien und in der es auch um die Bedrohung gegangen sei. In all diesen Gesprächen habe die Polizei von Drohungen, das Mädchen „abzupassen“ und dass sie „aufpassen“ müsse, berichtet.
Dagegen hatte das Jugendamt am Dienstag bestritten, über eine Bedrohung informiert worden zu sein. Es habe „zu keiner Zeit“ Indizien gegeben, die dafür gesprochen hätten, dass um Leib und Leben des Mädchens zu fürchten sei.
An dem Alter des aus Afghanistan stammenden Verdächtigen gibt es Zweifel. Die Staatsanwaltschaft Landau kündigte an, ein medizinisches Gutachten zur genauen Bestimmung in Auftrag zu geben. Nach dem inzwischen vorliegenden vorläufigen Obduktionsbericht hatte das Mädchen mehrere Messerstiche erlitten, ein Stich im Bereich des Herzens sei tödlich gewesen.
Der Tatverdächtige schweigt laut Staatsanwaltschaft weiter zu den Vorwürfen, die in seinem Wohnraum beschlagnahmten zwei Mobiltelefone und verschiedene Unterlagen sollten nun gesichtet und ausgewertet werden.
Der aus Afghanistan stammende Verdächtiger hatte am 27. Dezember in Kandel seine 15-jährige Exfreundin erstochen. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich der Polizei zufolge um einen Asylbewerber, der im Frühjahr 2016 unbegleitet nach Deutschland kam. Er soll 15 Jahre alt sein, es gibt aber Zweifel an seinem Alter. Der Kriminalfall löste bundesweite politische Debatten aus. (afp)
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