BKA-Chef will Deutschland für „Terror 4.0“ wappnen – Über 1 000 bekannte Terrorverdächtige im Land

Nach Angaben des BKA-Präsidenten führen Bund und Länder derzeit mehr als 760 Ermittlungsverfahren mit mehr als 1.000 Terrorverdächtigen aus der islamistischen Szene – "doppelt so viele wie im Jahr 2013".
Titelbild
Foto: CLEMENS BILAN/AFP/Getty Images
Epoch Times11. Februar 2017

Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, hält die Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei der Terrorbekämpfung für verbesserungsbedürftig: „Im Zeitalter des Terrors 4.0“ könne sich Deutschland keine unterschiedlichen technischen und rechtlichen Standards mehr leisten, schreibt Münch in einem Gastbeitrag für den „Spiegel“.

„Wir müssen noch mehr im Sinne eines intelligenten, schlagkräftigen Netzwerks aus Bundes- und Länderbehörden denken und handeln.“ Bislang, so Münch, seien im Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum von Bund und Ländern (GTAZ) nur Gefährdungsszenarien bewertet worden.

Künftig müssten auch als gefährlich geltende Personen „länderübergreifend nach demselben Maßstab“ eingestuft werden. Auch die Überwachung von Gefährdern müsse deutschlandweit einheitlich geregelt werden. Es dürfe nicht länger sein, dass solche Maßnahmen abgebrochen werden müssten, sobald ein Gefährder eine Landesgrenze überschreite, weil dort die Rechtsgrundlage fehle.

Münch schlägt vor, die Rolle des BKA zu stärken und eine „Koordinierungsstelle Terrorismus“ zu schaffen: Sie soll dafür sorgen, dass Polizisten nach Bedarf aus weniger belasteten Bundesländern in solche abgeordnet werden können, wo größere Terrorgefahr besteht. Der Bund sollte dafür auch „eigene Einheiten“ vorhalten.

Nach Angaben des BKA-Präsidenten führen Bund und Länder derzeit mehr als 760 Ermittlungsverfahren mit mehr als 1.000 Terrorverdächtigen aus der islamistischen Szene – „doppelt so viele wie im Jahr 2013“. Da die Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Nahost immer stärker unter Druck gerate, würden es die Behörden künftig nicht nur mit deutschstämmigen Rückkehrern zu tun bekommen, „sondern auch mit Dschihad-Reisenden aus anderen europäischen Ländern oder aus Nordafrika“. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion