Berliner Senatssprecher stellt Taschendieb in der U-Bahn – Keiner hilft ihm

Der Berliner Senatssprecher Julian Mieth stellt in der U-Bahn einen Taschendieb. Doch als er andere Fahrgäste aufruft, ihn zu unterstützen, reagiert niemand. Am Ende konnten der Täter und sein Komplize ungestraft entkommen.
Titelbild
Ein Zeichen warnt vor Taschendieben nahe des Berliner Hauptbahnhofes.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times2. März 2017

Am Montagabend befand sich der 34-jährige Berliner Senatssprecher Julian Mieth auf dem Heimweg in einer U-Bahn, als plötzlich ein etwa gleichaltriger Mann eine Frau anrempelte und ihr trickreich ein Portemonnaie aus der Jackentasche zog. Mieth sah das und reagierte sofort, berichtet der „Tagesspiegel“.

Er sei hochgeschnellt, habe die Geldbörse ergriffen, noch bevor sie der Dieb einstecken konnte und gab sie der bestohlenen Frau zurück. Dann habe er den Mann gepackt und sich an die anderen Fahrgäste gewandt. Der Zug war voll, der Täter hätte gegen die Übermacht keine Chance gehabt, so das Blatt weiter.

Sich an die Tipps der Polizei haltend, rief er laut: „Das ist ein Taschendieb. Bitte rufen Sie sofort die Polizei, helfen sie mir, ihn festzuhalten!“  Dann musste Mieth fassungslos feststellen, dass keiner der Fahrgäste reagierte – außer der Komplize des Täters. Dieser versuchte erst mit Worten alles abzustreiten, dann schlug er kurz vor dem nächsten Haltepunkt Mieths Hand weg, womit das Duo entwischen konnte.

Jetzt regten sich auch einige andere Fahrgäste, aber zu spät. Die Diebe entkamen im dichten Gedränge am Bahnsteig. Die bestohlene Frau hatte die ganze Szene mit verfolgt, war aber offenbar zu verdutzt, um selbst einzugreifen. Im Anschluss bedankte sie sich bei ihrem couragierten Helfer.

Erklären kann sich der Mutige die mangelnde Mithilfe nur mit eventuellen Hemmungen, Reflexstarre oder Angst der Leute. Entmutigt habe ihn das aber nicht. Wenn es noch mal passierte, würde er sich genauso verhalten. (mcd)



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