Berlin: 5 Mio. Euro Schaden, linke Helfer, Drogen, Gewalt, Verwahrlosung – Die traurige Geschichte der „Gerhard-Hauptmann-Schule“

Fünf lange Jahre war die ehemalige "Gerhard-Hauptmann-Schule" in Kreuzberg von Migranten besetzt. Nun räumte die Polizei das Areal, macht Platz für ein vom grünen Bezirksamt geplantes Flüchtlingszentrum. Nur wenige wissen noch, dass Monika Herrmann 2012, damals noch Bildungssenatorin, die Initiative eines Elternvereins der damaligen Hauptschule abblockte, eine evangelische Grundschule dort einzurichten.

Mehrere Jahre war die Gerhard-Hauptmann-Schule in Kreuzberg von Migranten besetzt. Der Zustand des Gebäudes ist bemitleidenswert, der Schaden immens.

Am 11. Januar beendete die Polizei eine fünfjährige Katastrophe versuchter und geduldeter Selbstorganisation, bewacht von außen durch Sicherheitskräfte. So lange benötigte die seit 2006 amtierende grüne Bezirksregierung (davor PDS), um diesen illegalen Zustand zu beenden, der im April 2014 gar in einem Mord gipfelte.

Nun soll dort vom Bezirk ein Flüchtlingszentrum geplant werden.

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Bei der Besichtigung des Gebäudeinneren mit einer Gerichtsvollzieherin sei niemand angetroffen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstagmorgen vor der früheren Gerhart-Hauptmann-Schule an der Reichenberger Straße.

Pläne des damaligen Elternvereins der Schule, nach der Schließung eine evangelische Grundschule einzurichten, wurden von der heutigen Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann, damals grüne Bildungsstadträtin, abgeblockt.

Proteste und Forderungen

Für den Vormittag waren zwei Demonstrationen von Gegnern der Räumung angemeldet.

Bei Regen protestierten im Morgengrauen etwa 200 Menschen gegen die Räumung. Afrikanische Männer forderten auf einem Transparent, niemanden abzuschieben. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Zusammenstöße oder andere Zwischenfälle wurden aber zunächst nicht bekannt.

Das Berliner Landgericht hatte am Mittwoch den Weg zur Räumung des seit mehr als fünf Jahren besetzten Gebäudeteils frei gemacht. Bis vor kurzem harrten dort nach Gerichtsangaben noch 23 Menschen aus.

Die leerstehende Gerhard-Hauptmann-Schule war bereits im Dezember 2012 von mehreren hundert Migranten und anderen Menschen besetzt worden. Im Mai 2014 wollte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg das Gebäude räumen lassen, brach das Vorhaben aber nach massiven Protesten ab. Danach erlaubte er den Besetzern, vorübergehend in der Schule zu bleiben, bestand aber weiter auf deren Auszug.

Nach mehreren Aufforderungen erwirkte der Bezirk schließlich ein Räumungsurteil gegen die letzten Besetzer. Der Bezirk plant, in dem Gebäude unter anderem ein Flüchtlingszentrum einzurichten.

Moralischer und struktureller Verfall

Wie der „Tagesspiegel“ Anfang 2014 berichtete, wirkte die Schule nach ihrer Schließung heruntergekommen:

Wer sich über den schäbigen, trostlosen Hof dem Eingang nähert, an Kleidungshaufen vorbeigeht, die in Pfützen liegen, und schließlich ausrangierte Matratzen passiert hat, findet sich vor einem Treppenaufgang, der mit einem Holzbock versperrt ist. Dort beginnt die Welt der Flüchtlinge, die in der Schule seit einem Jahr campieren.“

Nur noch wenige trauten sich zu dieser Zeit ins Gebäude. Nur die Mitarbeiter der seit 2009 hier angesiedelten Drogeneinrichtung Fix-Punkt, die im Erdgeschoss untergebracht ist, gingen hinein, mieden aber den ersten Stock.

Messer-Mord wegen Duschplatz

Ab und zu kam die Polizei, die bei Messerstechereien anrücken musste, wie beim Mord an einem Marokkaner. Der 29-Jährige wurde im April 2014 von einem Westafrikaner, einem Mann aus Gambia (40) beim Streit um die Dusche erstochen.

Der damalige CDU-Innensenator Frank Henkel verwies auf eine „traurige und tragische Entwicklung“  und der Berliner CDU-Generalsekretär Kai Wegner bedauerte: „Jetzt rächt sich der nachlässige Umgang mit dem Gesetz durch Bezirksbürgermeisterin Herrmann“, wie die „B.Z.“ schrieb.

Absage an evangelische Grundschule

Nun noch wenige wissen, dass nach der Schließung der Hauptschule im Jahr 2012 ein Elternverein sich dafür einsetzte, in dem Gebäude eine evangelische Grundschule zu gründen.

Das Vorhaben wurde jedoch vom Bezirk und der damaligen Bildungsstadträtin Monika Herrmann (Grüne) abgelehnt. Herrmann wollte keine Konkurrenz für die öffentlichen Schulen haben. Der damalige Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung und Verhandlungsführer sagte laut „Tagesspiegel“, dass es damals keine Perspektive gegeben habe:

Mit Frau Herrmann war nicht zu reden. An ihr ist das Projekt gescheitert.“

(Manfred Hermann, Evangelische Schulstiftung)

Dabei hatten sich Dutzende Eltern längst an die Planung gemacht, geführt von der Kreuzberger Rechtsanwältin Angelika Klein-Beber. Es habe sogar eine Begehung mit einer Architektin gegeben, erinnerte sich die Anwältin.

Im August 2013 stieg Monika Herrmann dann zur Bezirksbürgermeisterin auf und folgte dem aus Altersgründen scheidenden Parteikollegen Franz Schulz (65) ins Amt.

Grüne Ansichten kritisiert

Damals, Anfang 2014, gab es noch vage Vorstellungen des Bezirksamtes von einem „Projekthaus“ mit einer kleinen freien alternativen Grundschule. Man versuche „Dingen Raum zu geben“, die mit hohen Mieten nicht möglich seien, verteidigte Grünen-Finanzstadträtin Jana Borkamp die Politik des Bezirksamts. Es gebe eben „den fiskalischen Aspekt und den gesellschaftlichen“, so Borkamp.

Angelika Klein-Beber sehe das kritisch, so der Bericht. Sie habe vor längerer Zeit einen Brief an den Finanzsenator geschrieben, mit dem Hinweis, dass sich Friedrichshain-Kreuzbert trotz seiner finanziellen Probleme offenbar den Luxus leiste, auf nennenswerte Gebäudeerträge zu verzichten und Bezirkseigentum verfallen zu lassen. Doch die Antwort war ernüchternd: Der Umgang mit den Gebäuden ist Sache der Bezirke.

Es war einmal … Noch 2011 sah es in dem Gebäude so aus: Tag der offenen Tür an der „Gerhard-Hauptmann-Schule“

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