5 Milliarden Euro: Deutsche Bank lotet mögliche Kapitalerhöhung mit US-Banken aus
Eine Sprecherin des größten deutschen Geldhauses wollte diese Informationen aus Finanzkreisen am Freitag in Frankfurt nicht kommentieren.
Der Bank droht in den USA eine Rekordstrafe von 14 Milliarden Dollar (aktuell gut 12,5 Mrd Euro) in Vergleichsverhandlungen um Hypothekengeschäfte aus Zeiten vor der Finanzkrise. Die Bank hatte sich zwar entschlossen gezeigt, die Summe noch erheblich zu drücken. Dennoch sind Anleger verunsichert, die Aktie stürzte Ende September unter 10 Euro und damit auf ein Rekordtief, hat sich seither aber wieder etwas erholt. Die Befürchtung ist groß, die Rückstellungen des Dax-Konzerns könnten für die drohende Strafzahlung nicht reichen – zumal der US-Fall nicht die einzige juristische Baustelle ist.
Deutsche-Bank-Chef John Cryan hatte vor einer Woche in einem Interview betont, die Bank wolle sich vorerst kein frisches Geld über die Ausgabe neuer Aktien besorgen: „Die Frage einer Kapitalerhöhung stellt sich derzeit nicht.“ Die Deutsche Bank erfülle „alle aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen“, habe „weitaus weniger Risiken in den Büchern als früher“ und sei „komfortabel mit freier Liquidität ausgestattet“, betonte Cryan.
Dennoch sprachen dem „Handelsblatt“ zufolge „Topmanager mehrerer Dax-Konzerne in den vergangenen Tagen über einen Rettungsplan“ für die Deutsche Bank. Einige der Konzerne prüfen demnach, ob es möglich wäre, sich an einer etwaigen Kapitalerhöhung der Bank zu beteiligen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise – ohne einzelne Konzerne namentlich zu nennen.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unterdessen am späten Donnerstagabend, die Deutsche Bank lote in den USA die Möglichkeiten einer Kapitalerhöhung oder von Spartenverkäufen aus. Große Wall-Street-Banken hätten dem Institut angeboten, bei einer Kapitalerhöhung von bis zu fünf Milliarden Euro zu helfen, sollte die Bank diese wegen hoher Kosten für Rechtsstreitigkeiten benötigen. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.
(dpa)
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