Bayern: Gewalt gegen Polizisten erreicht Rekordniveau
6.919 verbale oder physische Attacken gegen Polizisten wurden in Bayern 2015 gezählt – 3,1 Prozent mehr als 2014. Insgesamt 14.928 Beamte waren betroffen. Bayern hat rund 30.000 Polizeibeamte.
Innenminister Joachim Herrmann berichtete vor dem Bayerischen Innenausschuß im Landtag zu den Angriffen auf Polizisten. Auch die Zahl der Angriffe gegen Rettungskräfte stieg 2015 um sieben Prozent auf 198. „Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, die wir nicht hinnehmen“, so Herrmann. Er forderte härtere Strafen für Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte. Die Junge Freiheit berichtete.
Acht Tötungsversuche
An der Tagesordnung sind laut Hermann Anspucken, Schlagen, Treten oder Bedrohen. Rund 41 Prozent der Gewaltvorfälle waren Beleidigungen, 30 Prozent Körperverletzungsdelikte und 19 Prozent Widerstände gegen Polizisten. Achtmal wurde sogar versucht, Polizisten zu töten.
Das Innenministerium will nun die Polizeiausrüstung verbessern. Für 5,5 Millionen Euro erhielten 2.800 Beamte einen völlig neuentwickelten Einsatzanzug mit spezieller Schlag- und Stichschutzausrüstung. Ein Pilotversuch mit Körper-Kameras sei geplant.
Anstieg auch in NRW
Auch in Nordrhein-Westfalen stiegen die Zahlen. Im vergangenen Jahr seien fast 14.000 Beamten im Dienst verbal oder tätlich angegriffen worden, so die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen. Eine Steigerung um drei Prozent.
In 497 Fällen wurden Polizisten schwer verletzt, in 527 leicht verletzt. In 80 Prozent der Fälle ging es um Widerstand gegen polizeiliche Maßnahmen.
„Wir können es uns nicht erlauben, bis zur Landtagswahl 2017 zu warten und tatenlos mit anzusehen, wie die Übergriffe weiter zunehmen“, mahnte GdP-Landesvorsitzenden Arnold Plickert zum Handeln. Nordrhein-Westfalen hat rund 45.000 Polizeibeamte laut JF.
(rf)
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