Anonymous-Hacker löscht 15 bis 20 Prozent aller Kinderporno-Angebote im Darknet

Ein Hacker-Anfänger löschte bei seinem ersten Spaziergang im Darknet gleich bis zu 20 Prozent der Kinderpornografie-Angebote. Das Darknet ist nicht über die reguläre Suchmaschine erreichbar, sondern über eine Spezialsoftware, wie „TOR“.
Titelbild
AnonymousFoto: AFP/GettyImages
Von 6. Februar 2017

Ein Aspirant des Anonymous-Kollektivs hat große Mengen an Kinderpornos aus dem Darknet gelöscht. Es war eigentlich sein erster „Hackerausflug“ in dem geheimnisvollen Netz, das nur durch spezielle Zusatzsoftware, wie „TOR“, eingesehen werden kann.

Der Hacker hatte einen genaueren Blick auf den Darknet-Hoster „Freedom Host II“ geworfen. Bei tiefergehender Untersuchung des Servers bot sich dem Hacker ein grausiger Anblick, wie „Motherboard“ berichtet. Er war auf ein Menge Kinderpornos gestoßen.

„Nulltoleranzpolitik gegen Kinderpornos“

Obwohl es seine erste Cyberattacke war, entschied er sich den Darknet-Hoster lahmzulegen. Dazu arbeitete sich der Hacker von Webseite zu Webseite vor. Schließlich hatte er tausende Webseiten lahmgelegt und mit einer Botschaft ersetzt: Darin steht unter anderem: „Freedom Hosting II“ habe gegen die „Nulltoleranzpolitik gegen Kinderpornos“ verstoßen.

Laut Angaben des Hackers habe er auf 10 großen Seiten rund 30 Gigabyte einschlägige Dateien beseitigt. Wie Experten schätzen, löschte der Hacker mit der Cyberattacke 15 bis 20 Prozent aller Kindersex-Angebote im Darknet.

In der Botschaft, mit der der Hacker die Webseiten ersetzte, steht der Slogan der Hackergruppe Anonymous, beginnend mit: „We are Anonymous…“.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Hackerkollektiv gegen Kinderporno-Angebote stellt. Schon vor einigen Jahren hatte Anonymous den Betreibern pädophiler Webseiten den Krieg erklärt und diese angegriffen.

Betrugs-Webseiten und Bot-Netze gleichzeitig lahmgelegt

Gleichzeitig mit der Attacke wurden viele sogenannte „scam sites“, betrügerische Webseiten, lahmgelegt, berichtet „Golem“. Außerdem gelang es dem Hacker offenbar 74 GB an Daten zu sichern.

Auch sollen gleichzeitig einige Bot-Netze lahmgelegt worden sein – leistungsfähige Zusammenschlüsse aus infizierten Fremd-Rechnern, die zu Angriffszwecken genutzt werden.



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