Nackte Beamte aus China sind Weltmeister im illegalen Kapital-Transfer
Sie sind oft wichtige Entscheidungsträger in der Regierung oder staatlichen Unternehmen in China. Gleichzeitig sind sie einsam und immer bereit zur Flucht. Ihre Familienangehörigen sowie ein Großteil ihres Geldes befinden sich im Ausland. In China werden sie als „Nackte Beamte“ bezeichnet und werden für einen Großteil des illegal ins Ausland geflossenen Kapital verantwortlich gemacht. Der Bericht „Illicit Financial Flows from Developing Countries Over the Decade Ending 2009″ von Global Financial Integrity (GFI), einer Non-Profit-Organisation von Forschern und Anwälten mit Sitz in Washington D.C., beschreibt den enormen illegalen Kapital-Transfer aus China.
Diesem Bericht zufolge nimmt China in der Dekade von 2000-2009 unter den Top-Ten der Entwicklungs- und Schwellenländer mit gewaltigem Vorsprung die Führungsposition ein. China übertrifft mit einem illegalen Kapital-Transfer von durchschnittlich 246.721 Millionen Dollar pro Jahr die nächsten auf der Liste, Mexiko und Russland, um etwa das Fünffache. Die nicht-normalisierten Daten [Anm. der Normalisierung ist ein Prozess der speziellen Umgestaltung von Datenbankstrukturen] geben an, dass die Gesamtmenge des innerhalb dieser 10 Jahre illegal ins Ausland geflossenen Kapitals bis zu 2,73 Billionen Dollar entspricht.
Bisher nur die Spitze des Eisbergs
Die chinesischsprachige Epoch Times, DaJiYuan, berichtete am 8. Juni, dass diese Summen hauptsächlich in die USA, nach Europa, Australien, Kanada, Singapur, Malaysia und Thailand geflossen seien und stellte eine Verbindung zum Phänomen der „Nackten Beamten“ her. Joaquin Lim, ein Stadtrat von Walnut City, Los Angeles County, im Bundesstaat Kalifornien habe gesagt, dass Los Angeles ein beliebtes Ziel für diese „Nackte Beamten“ aus China sei. Sie hätten ihre Kinder und ihr Vermögen heimlich nach Los Angeles geschickt, während sie weiterhin in China arbeiten.
Epoch Times zitierte einen Bericht der China Economic Weekly, dem zufolge zwischen 2000 und 2011 in China insgesamt 18.847 „Nackte Beamte“ verhaftet worden seien. Nach Angaben der Oberstaatsanwaltschaft habe allein die Summe aller beschlagnahmten Gelder in einem Zeitraum von fünf Jahren mehr als 54,19 Milliarden Yuan (ca. 6,81 Milliarden Euro) betragen.
Am 29. September 2003 trat das Übereinkommen gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität in Kraft. In diesem Übereinkommen erklärten sich die unterzeichnenden Nationen bereit, neben der Beteiligung an einer kriminellen Organisation auch Geldwäsche und Korruption unter Strafe zu stellen und die Täter auszuliefern. Nach Berichten der China Economic Weekly seien an den darauf folgenden beiden Tagen 51 korrupte chinesische Beamte auf der Flucht verhaftet worden.
Epoch Times zitierte außerdem einen Geheimbericht von The People’s Bank of China, dem zufolge es seit den 90er-Jahren zwischen 16.000 und 18.000 Beamte oder Topmanager staatlicher Unternehmen gegeben habe, die über 800 Milliarden Yuan (etwa 100 Milliarden Euro) ins Ausland transferiert haben. Des Weiteren seien viele „Nackte Beamte“ bereits mit Fluchtvorbereitungen beschäftigt.
Beamte unter Beobachtung
Li Chengyan, ein Direktor der Universität von Peking, meinte, dass die meisten geflüchteten Beamten zunächst ihre Frauen und Kinder ins Ausland geschickt und dann auf eine Gelegenheit zur Flucht gewartet haben. Epoch Times erklärte, dass solche Beamte ihr Geld durch Geschäfte, Investitionen oder die direkte Mitnahme von Bargeld ins Ausland geschafft hätten.
Nach der Entmachtung des Spitzenpolitikers Bo Xilai wurde weltweit über die Korruption hochrangiger Parteimitglieder berichtet. Die Partei forderte die Beamten in China auf, bis zum 1. Juli über die Situation ihrer Angehörigen im Ausland zu berichten. Im Falle einer Weigerung oder von Falschangaben drohen ihnen empfindliche Strafen.
Der Originalartikel auf Chinesisch: 中共裸官泛滥–2.7万亿美元已转移出境
Weitere Informationen:
Berich von Global Financial Integrity als Pdf – Illicit Financial Flows from Developing Countries Over the Decade Ending 2009
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