Fitnessprofi betrachtet die zunehmende Virtualisierung des menschlichen Lebens mit kritischen Augen
Die Zeiten ändern sich und die Technologien ändern sich mit einer Geschwindigkeit, die man so in der Geschichte noch nie erlebt hat. Dinge, die vor 20 Jahren noch Science Fiction waren, sind heutzutage das Spielzeug unserer Kinder. Wir leben wahrlich in der Zukunft.
Städte sind jetzt riesige urbane Metropolen, in denen die Menschen nicht mehr die Ansprüche von früher haben. Nahrungsmittel, die einst persönlich kultiviert und produziert wurden, sind jetzt schön verpackt und werden direkt an uns geliefert. Alles dreht sich um den mechanischen Transport zu uns. Treppen bewegen sich, um uns auf- oder abwärts zu befördern.
Modernisierung mindert die körperliche Aktivität des Menschen. Die erstaunlichen Methoden virtueller Kommunikation mindern die Notwendigkeit des persönlichen Kontakts. Die Videospiele ersetzen unsere früheren Spiele, die auf körperliche Betätigung und menschliche Interaktionen gerichtet waren.
Menschliche Interaktion fehlt
Kinder spielen virtuelle altbekannte Spiele und veranstalten ihre eigenen Tanzpartys, mit äußerst raffiniert wirkenden Avataren und keiner menschlichen Interaktion. Jedoch ist der menschliche Körper dazu bestimmt sich zu bewegen. Der Einfluss der Schwerkraft entwickelt und erhält die Knochen, Muskeln und die Integrität des Bindegewebes und hilft, die Funktionsweise unserer inneren Organe aufrecht zu erhalten.
Sich während des Spielens zu bewegen schult verschiedene Hirnregionen. Das empfindliche System nimmt sein Potential wahr und bildet massenhaft Verzweigungen. Wie junge Katzen im Gras das Auflauern üben, so spielen Kinder Spiele, die ihnen die grundlegenden Bewegungen beibringen, die sie brauchen, um eine Basis für Interaktionen zu schaffen.
Zusammenstöße geben uns einen Hinweis und Schmerzen lehren uns, was Konsequenzen bedeuten. Unser Geist lernt, wie er mit Angst umgehen kann, indem er die Werkzeuge fürs Fokussieren und Vorbeugen benutzt.
Wir stützen uns auf dieses Wissen für den Rest unseres Lebens. Kritische Bewegungsabläufe, schützende Reflexe, Balance und das Entwickeln verschiedener Bewegungsmuster wappnen uns für diese Welt. Oder entwickeln wir immer mehr eine Gesellschaft, in der sich viele Menschen nicht mehr durch die reale Welt bewegen?
Sport und Spiel brauchen natürliche Umgebung
Wir gefährden unsere grundlegende Verbindung zu unserer ursprünglichen Natur und der Erde. Wir haben mit Einflüssen zu tun, die weder ganz verstanden noch ganz untersucht wurden. Dies hat Konsequenzen, die nicht gut sind.
Ich kann über den schädlichen Einfluss auf die Kinder nur spekulieren, wenn sie mit einer Maschine vernetzt sind anstatt sich in einer natürlichen Umgebung zu bewegen, und das, bevor sie überhaupt wissen was eine Umgebung ist – vielleicht machen sie bald virtuelle Sandkuchen, spielen virtuell Ballspiele und treffen sich virtuell mit ihren Freunden.
Die Wii und neue Videospiele verwenden an Bewegung gebundene Technologien, um uns in das Spiel zu ziehen. Sie inspirieren die Teilnehmer sich zu bewegen, und diese Bewegungen finden in der Interaktion mit Avataren statt, die virtuell auf einem Bildschirm gezeigt werden. Spiele ahmen oft alt bekannte Lieblingsspiele wie Baseball, Basketball, Tennis und Fechten nach, um nur ein paar zu nennen.
Ebenso wurden Kurse entwickelt, die Menschen dazu veranlassen sollen, sich körperlich zu betätigen, die das sonst nicht tun würden. Diese Entwicklung ermöglicht es, sich im klimatisierten gemütlichen Wohnzimmer eine Fitnessroutine aufzubauen.
Nie wieder müssen Menschen den Komfort, den ihr Zuhause bietet, verlassen. Das Wetter oder die Mitgliedschaft eines Fitnessstudios sind für den virtuellen Übungsplatz unwesentlich.
Technik ersetzt Bewegung
Kann die Technik die traditionelle körperliche Fitness und die sportlichen Aktivitäten ersetzen und wenn ja, sollte sie das tun? Ist es nicht sicherer, zuhause seine Übungen zu machen anstatt zu einem Platz zu fahren, einem Park, einem Tennisplatz oder einem Fluss, wo einem tausend Dinge passieren können?
Das Wii Tischtennis-Spiel ist eine großartige Erfindung der Technologie. Die Reaktion der Schnittstelle ist von der Bewegung, die man ausführt, nicht zu unterscheiden. Wenn man den Controller benutzt, wird die Bewegung direkt an den Bildschirm übermittelt.
Es gibt andere Spiele, wo die Übertragung unbefriedigend ist, jedoch arbeiten die Entwickler intensiv daran, um das System zu verbessern, sodass an einem Tag in nicht so ferner Zukunft solche Spiele sogar noch überzeugender sein werden.
Firmen wie Microsoft und Sony haben bereits Spiele eingeführt, die weniger Controller-lastig sind und deren Bedienung über den Gesichtsausdruck und über Bewegungsabläufe des Körpers gesteuert wird.
Werden sie jemals das befriedigende Gefühl ersetzen können, das man hat, wenn der Schläger den Ball trifft und die Harmonie des Körpers, der die Kräfte im richtigen Moment überträgt, wie eine sich entrollende Schlange? Wie steht es um das Gefühl für den Schläger, dem Zusammenspiel zwischen Werfer und Batter beim Baseball, die sich gegenseitig abchecken, dem Wetter, das alles beeinflusst – dem Gefühl der Nässe oder der Trockenheit, dem Spielen im Matsch, der dem Schlitternden ein längeres Schlittern erlaubt? Das Spiel ist cooler wegen der Matscherei.
Info: Emory M. Moore Jr. ist ein schon viele Male ausgezeichneter Fitness-Profi und Begründer des EM Technik Training Systems. Seine Web-Seite: www.emtechniques.com
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion