Das Vitamin C-Kraut der Seefahrer: Scharbockskraut oder auch Skorbutkraut
Scharbock ist den Seiten des BUND Hessen zufolge die alte, volkstümliche Bezeichnung für Skorbut. Für Seefahrer des Mittelalters endete diese Vitamin C-Mangelkrankheit zumeist tödlich. Doch die klugen Seemänner wussten sich Abhilfe zu schaffen: Nach dem harten Winter zupften sie sich Blätter des Scharbockskrauts zu einem Salat.
Doch die Blätter müssen unbedingt gepflückt werden, bevor das kleine Kraut gelb zu blühen anfängt. Das liegt daran, dass Scharbockskraut dann in seinen Blättern das Gift Protoanemonin vermehrt ausbildet, das bitter und brennend scharf schmeckt und bei Menschen Magen- und Darmreizungen hervorruft. Die Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse hilft bei Frühjahrsmüdigkeit, Vitamin C-Mangel, Hautunreinheiten und Hämorrhoiden. Außerdem wirkt es blutreinigend. Man sollte jedoch keine allzu großen Mengen verzehren. Wenige Blätter genügen.
Von Zurückhaltung kann bei dem kleinen Frühblüher nicht die Rede sein. Während andere Pflanzen noch gar nicht ans Aufwachen denken, ist das Scharbockskraut bereits jetzt zu sehen: In lichten Laubwäldern, Parks und auf Wiesen, überall dort, wo der Untergrund feucht und reich an Nährsalzen ist. Nicht grundlos ist Scharbockskraut eines der ersten Wildkräuter: Eben weil alle anderen noch in Deckung bleiben, genießen nur die Kleinwüchsigen in den ersten Frühjahrstagen das Licht der Sonne ganz alleine.
Im Volksmund wurde dem Kraut der Name Feigwurz verliehen, da der aus dem Wurzelstock gewonnene Saft früher oft gegen Feigwarzen eingesetzt wurde. Heute vorliegende wissenschaftliche Untersuchungen können das nicht bestätigen. Es ist anzunehmen, dass bestenfalls das auf der Haut zu spürende Brennen des aufgetragenen Saftes zu autosuggestiven Erfolgen gegen die Warzen geführt haben. (kf)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion