Massen-Tod der Fische in Tianjin: Lügen helfen nicht mehr!
Millionen toter Fische wurden am Ufer des Haihe-Flusses angeschwemmt. Gestern tauchten Fotos davon im Internet auf. Die Umweltkatastrophe, welche die Chemie-Explosion von Tianjin am 12. August auslöste, muss gigantisch sein. Nur stückchenweise kommt derzeit die Wahrheit ans Licht – meist in den Socialmedia.
Die Stelle, wo das Fischsterben auftrat, liegt 5 bis 6 Kilometer vom Explosionsort entfernt, flussaufwärts an einer Schleuse. Der Haihe-Fluss mündet ganz in der Nähe des Unglücksorts im Golf von Bohai. Anwohner meinten, dass sie „so etwas noch nie gesehen“ hätten: „Die Regierung kann uns belügen, die Natur aber nicht“, sagten sie laut der Website Sohu.
Klebrige Blasen
Neben dem Fischsterben berichteten Blogger noch ein weiteres merkwürdiges Phänomen:
Im Wasser bildeten sich klebrige Blasen, die sich ähnlich wie Gummi verhalten und nicht mal platzen, wenn man mit Steinen darauf schlägt. Bei Berührung bekommt man sofort stechenden Juckreiz und Hautrötungen. Ein Weibo-Nutzer berichtete, das sich Schorf auf der Haut bilde, sobald man mit den Substanzen in Berührung kommt.
Zuständige finden „keine erhöhten Werte“
Und was sagt der Direktor des Umweltaufsichtsamts von Tianjin dazu? Auf der 11. Pressekonferenz nach der Explosion meinte Deng Xiaowen heute: „Wir haben schon Leute vor Ort geschickt und mit den zuständigen Wasserbehörden gesprochen, der genaue Grund [für das Fischsterben] wird noch festgestellt.“
Alle Abflüsse innerhalb des Explosionsgebietes seien abgedichtet worden, damit kein kontaminiertes Wasser austritt. Man habe das Flusswasser untersucht und „keine erhöhten Werte“ gefunden. Im Bohai-Meer habe man noch keine Messstation eingerichtet.
Gifte am Krater
Von Messgeräten, die den Anschlag erreicht hätten, berichtete jedoch die Website Bowen. Am 18. und 19. August habe eine Gruppe von Strahlenschutzexperten und Biochemikern, Natrium-Cyanid und Nervengas in einer Konzentration gefunden, die so hoch war, dass ihre Messgeräte sie nicht mehr feststellen konnten. „Nervengas“ wurde daraufhin zu einem Top-Suchbegriffe auf Weibo.
Bowen berichtete außerdem eine Insider-Information hoher Funktionäre: Mindestens 600 Menschen seien bei der Explosion innerhalb von Sekunden rückstandslos verbrannt. Durch die extreme Hitze und die chemische Reaktion seien ihre Körper regelrecht „verdampft“. Eine Nachricht, die niemals offiziell an die Öffentlichkeit dringen würde, so das Medium. (Eingeschrumpfte Leichen wurden im Video siehe unten dokumentiert).
Auch in Chinas Staatsmedien sickert hier und da ein Stück Wahrheit durch:
So berichtete das China Youth Network am 20. August, dass ein Team von Umweltexperten in der Nähe des Explosionsorts Wasserproben entnahm und eine Cyanid-Konzentration vorfand, die dem 800-fachen des zulässigen Grenzwerts entsprach.
In den Hallen von Ruhai Logistics lagerten neben 700 Tonnen Natriumcyanid noch über 40 andere Gefahrengüter und Chemikalien.
„Wenn die Regierung angesichts dieser Phänomene noch behauptet, dass keine Gifte ausgetreten sind, ist sie nichts als ein Verein von Teufeln und Dämonen. Eine Lüge nach der anderen, wie lange halten die das noch durch? Die hochtoxischen Stoffe sind längst durchs Grundwasser ins Meer gelangt.“ (Bürgerstimme auf Weibo)
ACHTUNG! Dieses Videomaterial ist nichts für sensible Menschen! Es zeigt Bilder, die in China online zirkulieren. Nur anschauen, wenn Sie Bilder von Toten verkraften!
https://youtube.com/watch?v=pfF2j8tDzf0
(chin. Original: NTDTV, Achtung! Schockierende Bilder!)
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