Weihnachten in China: Konsumrausch und verrückte Party
Weihnachten ist in China kein Feiertag, nur das europäische Neujahr am 1. Januar wurde zum Feiertag erklärt. Wie in Europa müssen Chinesen jedoch immer öfter am Jahresende ihren Urlaub aufbrauchen und nutzen dazu die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. In diesem Jahr ist der neueste Trend, in dieser Zeit eine Auslandsreise zu machen.
Die beliebtesten Reiseziele sind Südkorea und Thailand, da sich die Visaform- alitäten für diese Länder vereinfacht haben. Nach Südkorea fahren viele zum Skifahren und zum Shopping nach Seoul – und nach Thailand fahren diejenigen, die es warm mögen.
Im Vergleich zum letzten Jahr sind es 20 Prozent mehr Reisende und 70 Prozent der Reisenden machen Auslandsreisen. Die meisten fahren mit Reisegruppen, auch der Anteil von selbstorganisierten Reisenden nimmt zu. Weitere Länder, die bei Chinesen als Reiseziele zwischen Weihnachten und Silvester beliebt sind, sind Taiwan, Japan, Kambodscha, Indonesien USA, Vietnam, Philippinen und Australien.
Weihnachten zu feiern ist eine Mode: Viel Trinken, viel Shopping
Vor allem für junge Leute ist Weihnachten-Feiern unter den Chinesen zu einer Mode geworden. Man sagt, eine Weihnachtsfeier in China ist wie Karneval ohne Seele: Es ist eine Partyzeit für junge Leute, einfach feiern, sich verrückt verhalten, viel trinken, viel Shopping und hat keinerlei christliche Bedeutung.
Dahinter steckt ein wenig der Wunsch, so frei zu sein wie die Westler: Wir sind so frei und feiern genauso wie die westlichen Menschen.
Das Christentum hat keine Tradition in China. Die meisten echten Christen in China sind in der Untergrundkirche, die vom Papst anerkannt ist. Sie werden oftmals von der Partei verfolgt. Die offizielle katholische Kirche in China jedoch wird von der KP beherrscht und ist nicht vom Vatikan anerkannt. Doch wer einer Untergrundkirchebeitritt , muss mit Schikanen rechen, denn die Behörden verhindern regelmässig kirchliche Aktivitäten und verhaften Mitglieder.
Geschäfte und Ladenstraße nutzen und hypen das Weihnachtsfest, um mehr Umsatz zu machen. Denn zu Weihnachten gehören Geschenke und das ist gut fürs Geschäft.
Nach einer Statistik sind 70 Prozent der Chinesen, die Weihnachten feiern, unter 38 Jahre alt. Sie haben Geld, sind keine Studenten und gehören nicht zu den Geringverdienern. Meistens leben sie in den großen Städten an der Küste, auf dem Land ist Weihnachten überhaupt kein Thema.
Viele westliche Lokale und Restaurants haben sich darauf eingestellt. Zu Weihnachten überrennen Chinesen deutsche und westliche Kneipen und Biergärten. Die Betreiber sind darauf eingestellt und bieten entsprechende Weihnachtsmenüs und Weihnachtsfeste an.
Da kein Feiertag ist wird normal gearbeitet – und abends dann zum Weihnachtsparty gegangen. Junge Paare sehen diesen Tag auch gern als einen zweiten Valentinstag und als romantisches Dating.
„Weihnachten? Ich weiß nur, dass das irgendein Fest ist, aber keine Ahnung was genau. Ich vermute mal, das ist eine Art Neujahr für Ausländer …“ (yz/ks)
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