Chinas vierter Weltraumbahnhof mit Raketenstart eingeweiht
Das neue Weltraumzentrum liegt nicht im chinesischen Inland, sondern auf der Insel Hainan im Südchinesischen Meer. Das hat gleich mehrere Vorteile: Die Nähe zum Äquator erleichtert Raketenstarts.
Erstmals müssen Bauteile auch nicht mehr per Zug transportiert werden, sondern können ähnlich wie in den USA beim Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida mit dem Schiff angeliefert werden. Dadurch soll der Bau von deutlich größeren Raketen ermöglicht werden. Zehntausende chinesische Weltraumfans verfolgten am Samstag auf Tribünen in der Nähe des Startplatzes gespannt den Countdown.
Die Rakete „Langer Marsch 7“ setzt anders als ihre Vorgängermodelle auf flüssigen Sauerstoff und Kerosin. Der Brennstoff soll laut der Entwickler billiger und weniger gefährlich sein als früher von China verwendete Treibstoffe.
Der Raketenstart ist nur einer von vielen Mosaiksteinen im ehrgeizigen Raumfahrtprogramm Chinas. So sind für Spätsommer oder Herbst der Start des Raumlabors „Tiangong-2“ (Himmelspalast) und die Ankunft von zwei Astronauten geplant. Im nächsten Jahr soll dann das erste chinesische Frachtschiff „Tianzhou-1“ (Himmelsschiff) an „Tiangong-2“ ankoppeln.
In zwei Jahren will die Volksrepublik mit dem Bau seiner ersten Raumstation beginnen. Das Kernmodul „Tianhe-1“ (Himmlische Harmonie) soll 2018 mit einer neuen Trägerrakete vom Typ „Langer Marsch 5“ ins All geschossen werden. Sie gehört zur gleichen Familie wie „Langer Marsch 7“, soll aber leistungsfähiger sein. Der Bau der Raumstation soll bis 2022 abgeschlossen sein – zwei Jahre später als geplant.
Sollte die Internationale Raumstation (ISS) wie vorgesehen 2024 ihren Dienst einstellen, wäre China dann die einzige Nation mit einem permanenten Außenposten im All. Neben der Raumstation soll in der gleichen Umlaufbahn auch etwa um 2022 ein Raumteleskop stationiert werden, das dem „Hubble“-Teleskop der USA von 1990 ähnelt. Die Linse soll aber ein 300 mal größeres Blickfeld haben.
Außerdem plant China nach Angaben eines hohen Raumfahrtfunktionärs, 2021 erstmals mit einer Sonde auf dem Mars zu landen. Für das Jahr 2024 wird zudem eine bemannte Landung auf dem Mond angepeilt. (dpa)
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