Von der „traurigen Straßenlaterne“ zum Wahrzeichen Frankreichs
PARIS – Der Turm ist das bekannteste Bauwerk der Welt und wurde vor 120 Jahren sehr schnell zu einem Wahrzeichen von Paris, obwohl er dort zunächst als ein „Horror“ angesehen wurde, der die außergewöhnlich gelungene Stadtarchitektur von Paris störte. La Tour Eiffel, der Eiffelturm, feiert in diesem Jahr als nunmehr anerkannte majestätische „eiserne Dame“ den 120. Geburtstag.
Mit einer geradezu magischen Lichtschau wird dieses Ereignis seit dem 22. Oktober begangen. Sie startet jeden Abend ab 20 Uhr am Beginn jeder Stunde und setzt den Turm mit einer 12-minütigen Illumination – quadri-chromatisch – in Szene. Mehr als 400 LED Hightech-Projektoren sorgen jede Minute für einen Wechsel des Erscheinungsbilds, eine Minute gewidmet jeweils einer Dekade der Existenz des Turmes.
Dabei sollte dieses 10.000 Tonnen schwere stählerne Bauwerk, das einschließlich der Fernsehantenne 324 Meter hoch ist, ursprünglich nach 20 Jahren abgerissen werden. Errichtet zur Weltausstellung 1889 zu Ehren der französischen Revolution von 1789, war es zwar eine technische Meisterleistung, aber der Turm traf nicht den Geschmack der gebildeten Schicht in Paris. Künstler nannten ihn „tragische Straßenlaterne“.
Jedoch schon im ersten Jahr wurde la Tour Eiffel zur Touristenattraktion und zu einem einträglichen Geschäft. Als er dann noch dank seiner Höhe die ersten transatlantischen Funkverbindungen des zwanzigsten Jahrhunderts ermöglichte, durfte er weiterhin stehen bleiben.
Die patriotische Lichtshow dieses Herbstes läuft zusätzlich zu den üblicherweise weiß und üppig funkelnden Glitzerlichtern, die den Turm bis 1 Uhr früh illuminieren. Die Geburtstags-Illumination läuft jede Nacht bis zum 31. Dezember.
Lichtsequenzen, die vom Sockel bis zur Spitze aufsteigen, sollen die Etappen der Konstruktion symbolisch darstellen: „Lichterfluten aufsteigend von Ebene zu Ebene, facettenreich, stroboskopisch, rhythmisch, in wechselnden Farben … ein glanzvoller Tribut an den Eiffelturm und seine majestätische Struktur.“
Gebaut wurde der Eiffelturm innerhalb von zwei Jahren, zwei Monaten und fünf Tagen in der schlichten aber genialen Bauweise eines traditionellen Fachwerks. 3.000 Metallarbeiter fügten 18.038 vorgefertigte stählerne Einzelteile mit 2,5 Millionen Nieten zusammen. Zur Einweihung am 31. März 1889 erleuchteten ihn 10.000 Gaslaternen.
Im vergangenen Jahr gab es einen neuen Rekord; sieben Millionen zahlende Besucher haben Paris von der obersten Plattform aus in 300 Metern Höhe betrachtet.
Bearbeitung Renate Lilge-Stodieck
Artikel auf Englisch: Paris Celebrates Eiffel Tower 120th Anniversary
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