Warum 10.000 kurdische Soldatinnen in Syrien gegen ISIS kämpfen

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Kurdische Soldatinnen.Foto: Giulio Petrocco/AFP/Getty Images
Epoch Times26. Oktober 2014

Die syrische Stadt Kobane wird seit Wochen umkämpft: Auf der einen Seite von Dschihadisten des selbstausgerufenen Islamischen Staates Irak und Syrien (ISIS oder IS). Auf der anderen Seite von kurdischen Peschmerga-Kämpfern und Kämpferinnen.

Was auf den ersten Blick unglaublich erscheint: In der muslimisch geprägten Armee der Kurden kämpfen auch Frauen – und gar nicht wenige. Wie eine Reportage der AP nun beleuchtet, sind Frauen an der Waffe für die Kurden eine Selbstverständlichkeit – und viele Frauen ziehen auch freiwillig und aus voller Überzeugung in den Krieg.

Gleichberechtigung entsprang Kommunismus

In manchen Divisionen kämpfen Frauen und Männer gemeinsam – und das ohne jeglichen Unterschied im Einsatz. Die Frauen erledigen die gleichen Aufgaben wie die Männer. Schon seit Jahren waren sie gemeinsam mit männlichen Kämpfern im Guerillakrieg gegen die Türkei und für einen eigenen kurdischen Staat aktiv. Der kurdische Unabhängigkeitskrieg wurde hauptsächlich von linken paramilitärischen Gruppierungen geführt, wie der PKK, die aus ihrer kommunistischen Ideologie heraus Gleichberechtigung der Geschlechter auch beim Kriegseinsatz zum erstrebenswerten Ziel erhob.

Wer, wenn nicht wir?”

Eine 28-jährige Kämpferin, die vor einem Jahr noch als Lehrerin tätig war sagte gegenüber AP, dass der Vormarsch von IS auf ihre Heimatstadt sie veranlasste, Soldatin zu werden: “Ich habe hierdurch viele meiner Freunde verloren und deshalb beschlossen, dass ich mitkämpfen muss. Dies ist unser Land – unser Eigentum – und wenn wir es nicht tun, wer dann?”

Im April wurden laut AP von den Kurdischen Streitkräften einige komplett weibliche Batallione eingerichtet, die mittlerweile mehr als 10.000 Frauen umfassen. Diese Kämpferinnen haben im Kampf gegen IS eine entscheidende Rolle gespielt, meint Nasser Haj Mansour, Verteidigungsbeamter in der kurdischen Region Syriens. Ironie des Schicksals, wenn man bedenkt, dass die extremistische Terrormiliz einen Islam predigt, der Frauen nur dann erlaubt auf die Straße zu gehen wenn es absolut notwendig ist … Dementsprechend gnadenlos verfährt IS mit den kurdischen Kämpferinnen: Syrische Menschenrechtsbeobachter meldeten Anfang des Monats, dass IS-Milizen in Syrien neun kurdische Kämpfer enthaupteten, die an nahe der türkischen Grenze gefangen worden waren – darunter auch drei Frauen.

Kurdin riss 10 ISIS-Kämpfer in den Tod

Kurdische Kämpferinnen traten auch immer wieder als Selbstmordattentäterinnen in Erscheinung:

Anfang Oktober sprengte sich Deilar Kanj Khamis, besser bekannt unter ihrem Kampfnamen Arin Mirkan, in der Nähe der Stadt Kobane in die Luft, als sie keine Rückzugsmöglichkeit mehr von einem strategisch wichtigen Hügel hatte, der von IS-Kräften umzingelt war. Laut kurdischen Truppen tötete sie dabei 10 ISIS-Kämpfer. (rf)



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