Malaysia Airlines Abschuss: Korrespondentin von Russia-Today kündigt wegen „Lügen“ zu MH 17

Titelbild
Wegen Lügen zur Malaysia Airlines-Tragödie: Die britische Journalistin Sarah Firth hat bei Russia Today gekündigt.Foto: Screenshot Twitter / Sarah Firth
Epoch Times19. Juli 2014

Der Absturz von Malaysia Airlines Flug MH 17 führt zu einem Informations-Krieg in den Medien. Wer Recht hat und wer ist Schuld am Abschuss der Maschine? War es ein Unfall, Terror oder politisches Kalkül? Das ist noch immer völlig unklar. Russland, die Ukraine und prorussische Rebellen schieben einander die Verantwortung zu.

Wegen der Berichterstattung rund um die Flugzeug-Katastrophe hat nun eine Journalistin von Russia Today (RT) gekündigt: Sara Firth war seit 2009 Korrespondentin des russischen Senders in London.

Gegenüber Buzzfeed sagte Firth, sie habe hingeschmissen, weil sie es „respektlos“ fand, die Schuld an der Malaysia-Airlines Tragödie pauschal der ukrainischen Regierung zu geben. Dies war offenbar die verordnete Linie bei RT.

„Als die Nachricht kam, rannte ich in den Newsroom – als ich sah, wie wir bereits darüber berichteten, wusste ich, jetzt musst ich gehen“, so Firth zu Buzzfeed.

Es wurde munter erfunden

“Es war völlig an den Fakten vorbei. Wir dachten uns den Augenzeugenbericht eines Menschen am Boden aus, der direkt die ukrainische Regierung beschuldigte und ein Korrespondent im Studio erfand einen Flugzeugabsturz, der davor stattgefunden haben sollte (in den die Regierung der Ukraine natürlich verwickelt war ) und sagte darüber dann, das sei ‚erwähnenswert’“.

“Das war überhaupt nicht erwähnenswert! Das war Russia Today total. Ein Flirt im Grenzbereich der blanken Lügen. Man lügt nicht direkt, man ‚erwähnt‘ einfach was. Ich wollte nicht Zeuge der Geschichte sein, dass da Menschen Angehörige verloren haben und wir gehen derart damit um.“

“Ich konnte nicht mehr. Jeden Tag lügen wir und entwickeln dafür immer verführerischere Methoden.”

Bei Russia Today kündigten dieses Jahr schon mehrere wichtige Mitarbeiter, am spektakulärsten war der Fall von Moderatorin Liz Wahl die ihren Ausstieg live auf Sendung bekannt gab.

"Wichtige Stories gehen an inkompetente Leute"

Firth, eine gebürtige Britin, sagt, bei RT sei die Methode üblich, wichtige Stories einfach unerfahrenen Mitarbeitern zu geben, was den gewünschten Blickwinkel gewährleiste.

“Bei so einer Geschichte werden Leute eingesetzt, die sehr unterwürfig sind. Falls man einen Schritt weiter geht, Fragen stellt und ehrlich berichtet, ist man ein Problem.“ Außerdem würden dann noch Statements von Kommentatoren eingeholt, die eine bestimmte Sicht vertreten oder etwas ganz bestimmtes sagen.

Firth sagte auch, sie habe “talentierte” Kollegen und die Mehrheit der Journalisten des Senders würde wahrheitsgetreu arbeiten, das Management „ignoriert das jedoch und fördert den Müll“. “RT wird oft als böser Geist wahrgenommen, faktisch ist es aber gefährliche Inkompetenz“, so die Journalistin. Bei vielen RT-Journalisten gebe es den Idealismus „innerhalb des Systems gegen dessen negative Kräfte zu kämpfen.“

Sie selbst habe bisher immer korrekt berichtet, so Sarah Firth. Jedoch möchte sie nicht mehr mit ihren Beiträgen den Falschmeldungen des Senders „Glaubwürdigkeit verleihen“. (Quelle buzzfeed / rf)

{GA:1168255}



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion