Kim Jong Un Fotos reine Show? Das verraten sie über Nordkoreas Wandel
Kim Jong Un ist wieder aufgetaucht – zumindest auf der Titelseite einer Zeitung.
Am 14. Oktober veröffentlichten die „Arbeiternachrichten“ Rodong Sinmun einige Fotos, die Kim bei der Besichtigung eines Wohnviertels für Wissenschaftler zeigten – auf einen Gehstock gestützt.
Es waren die ersten Bilder von Kim Jong Un seit dem 3. September, als er mit seiner Frau ein Konzert in Pjönjiang besucht hatte. Ganze 40 Tage war Nordkoreas Diktator von der Bildfläche verschwunden – und dabei dreht sich in Nordkoreas Medien doch sonst alles nur um ihn!
Wie EPOCH TIMES bereits berichtete, hat in Nordkorea mit hoher Wahrscheinlichkeit ein politischer Putsch stattgefunden, denn die Geschehnisse kurz vor und während seiner Abwesenheit sind erstaunlich. Sogar eine Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea wurde öffentlich thematisiert – erstmals auch von nordkoreanischer Seite!
Siehe: „Kein Scherz: Nordkorea und Südkorea planen Wiedervereinigung“
Beobachter halten die nun veröffentlichten Fotos für ein Täuschungsmanöver: Erstens wurden sie ohne Datumsangabe veröffentlicht (wann das Ereignis stattfand, ist völlig unklar). Zweitens sehr merkwürdig: Warum beehrte Kim Jong Un ein völlig unbedeutendes Wohnviertel angeblich am 13. Oktober mit seinem Besuch, wenn er kurz davor nicht einmal den Gründungstag der Nordkoreanischen Arbeiterpartei feiern konnte, deren Führer er doch ist? Und nicht nur am 10. Oktober hätte er zwingend anwesend sein müssen – schon am 7. Oktober schwänzte er das Amtsjubiläum seines Vaters.
Die USA äußerten sich vorsichtig zu Kims Comeback: „Wir haben die Nachricht gesehen, können aber derzeit nichts über ihre Authentizität aussagen“, so Patrick Ventrell, ein außenpolitischer Sprecher.
Analysten: „Nordkorea will friedlichen Übergang“
„Verständlich, dass Kims Foto jetzt wieder in der Zeitung erscheint“, meint Polit-Kommentator Fang Linda von der chinesischen EPOCH TIMES. Er geht fest davon aus, dass in Nordkorea geputscht wurde: „Die Putschisten brauchen ein ruhiges und stabiles Klima. Deshalb spielen sie der Außenwelt vor, dass es Kim noch gut geht. Dies soll Kims Gefolgsleute ruhigstellen (…) Während Ruhe und Stabilität gewahrt bleiben, wird Kims verbliebener Einfluss beseitigt. Auch sucht man derweil international diplomatische Hilfe für einen friedlichen Übergang in Nordkorea.“
Fang meint, wie oft Kim noch in der Öffentlichkeit „erscheinen“ werde, hänge davon ab, wie sich die Lage Nordkoreas innen- und außenpolitisch entwickelt. „Kann sein, dass diese Show noch etwas weitergeht“, so Fang.
Ein prominenter Weibo-Nutzer aus China verglich Kims Verschwinden und Wiederauftauchen mit den Ereignissen rund um die Entmachtung des chinesischen Ex-Stasi-Chefs und Öl-Paten Zhou Yongkang. Auch Zhou, eine ungeheuer mächtige Persönlichkeit, tauchte kurz vor seiner Verhaftung noch mehrmals in den Medien auf, um seinen Anhängern zu suggerieren, dass alles in Ordnung sei. „Wenn Nordkorea jetzt einen ruhigen Übergang hinbekommen will, sollte es von China lernen, wie ‚Meister Kang‘ abgesetzt wurde“, so die anonyme Polit-Koryphäe.
Soldaten-Leichen sollen Kontakt zur USA wiederbeleben
Am 13. Oktober äußerte sich ein Sprecher der nordkoreanischen Armee zu sterblichen Überresten gefallener US-Soldaten aus dem Korea-Krieg von 1950-53. Die Leichen würden „hier und da ungeschützt herumliegen und massenhaft weggebracht“ wegen Bauprojekten und Flutschäden. Dies berichtete AP. Analysten schätzen, das Statement soll die US-Regierung unter Druck setzen, die Überführung der Leichen wieder aufzunehmen. Diese war 2012 wegen eines Streits über eine Langstreckenrakete Nordkoreas gestoppt worden. Offenbar möchte Nordkorea nun nicht nur diplomatische Kontakte zur USA wiederbeleben, sondern braucht auch dringend Geld. Denn dieses würde bei der Überführung im Millionenbereich fließen. (yz/rf)
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