Chinas Immobilienmarkt: Stetiger Abwärtstrend seit Januar

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Nur noch 60 Prozent ihres ursprünglichen Verkaufswerts: Nicht nur bei Neubau-Projekten beginnen in China die Preise zu sinken. Die Immobilien-Blase schrumpfte seit Anfang 2014 drastisch.Foto: AFP / Getty Images
Von 7. April 2014

Chinas Immobilienmarkt befindet sich im Abwärtstrend: Preise und Verkaufszahlen sinken vielerorts, teilweise sogar drastisch. Beobachter sehen darin ein Zeichen, dass die extrem hohen Preise, die durch Spekulationsgeschäfte entstanden sind, sich nicht mehr länger halten lassen. Am Markt besteht ein riesiges Überangebot – und gleichzeitig sind die Auflagen bei der Vergabe von Immobilien-Krediten durch die Banken strenger geworden.

Die neueste Statistik des Pekinger Stadtbauamts zeigt, dass von Januar bis März 2014 die Geschäfte mit Secondhand-Wohnungen stark zurückgingen.

Insgesamt wurden 23.156 Secondhand-Wohnungen verkauft, im Vergleich zum letzten Jahresviertel 2013 (Oktober bis Dezember) war das ein Rückgang von 43 Prozent. Im März fanden in Peking insgesamt 8943 Secondhand-Wohnungen einen neuen Besitzer. Das war die niedrigste Monats-Verkaufszahl für Gebrauchtwohnungen seit 2009.

Ähnlich sah es bei den Erstbezügen aus: Laut dem Immobilienanbieter Centaline wurden in Peking im ersten Quartal 2014 insgesamt 16.418 Neubauwohnungen verkauft. Im Vergleich zum letzten Jahresviertel 2013 brachen die Verkaufszahlen um 41,3 Prozent ein.

[–Preise mancherorts fast halbiert–]

Auch in der beliebten Immobilienstadt Hangzhou sanken die Preise rapide. Ein Beispiel ist: Ein Neubau-Wohngebiet in Bestlage eröffnete seine Verkäufe letztes Jahr am 10. April mit Quadratmeterpreisen von 22.000 bis 23.000 Yuan (2750 bis 2875 Euro). Im Jahresverlauf 2013 sank dieser Preis bereits auf 17.000 Yuan. Mittlerweile verlangt der Anbieter nur noch 12.000 Yuan (1500 Euro) pro Quadratmeter.

Eine Immobilien-Website der Stadt Hangzhou verzeichnete vom 2. bis 15 März 2014 insgesamt 843 Wohnungsverkäufe, was pro Tag ungefähr 60 Wohnungen entsprach. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren die Verkäufe um 53 Prozent gesunken: Damals wurden Anfang März 1832 Wohnungen verkauft.

Chinesische Medien zitierten ein weiteres extremes Beispiel: In der nordchinesischen Hafenstadt Qinhuangdao in der Nähe von Peking sanken die Preise eines Neubauviertels seit Oktober 2013 um 40 Prozent. Früher kostete der Quadratmeter 8000-9500 Yuan (1000 bis 1190 Euro), jetzt ist er für 5000 Yuan (625 Euro) zu haben. Die Mitarbeiter des Immobilienentwicklers erklärten, dass sie „so Rabatt geben“, um möglichst schnell wieder zu Geld zu kommen. Die Verkaufsituation habe sich seit Oktober 2013 dramatisch geändert. Seitdem würden nur noch 2-3 Wohnungen pro Monat verkauft.

Seit dem Höhepunkt im Herbst ging es bergab“

„Von den Gesamtdaten her gesehen hat der chinesische Immobilienmarkt im vierten Quartal von 2013 schon seinen Gipfel erreicht, das war der Schlusspunkt der guten Verkäufe, danach sank der Preis stetig“, kommentierte Zhang Dawei, erster Analyst von Centaline Property, die Situation.

Ein Experte des zentralen chinesischen Bauamts, Zhao Luxing, führte den Rückgang der Verkaufszahlen in den Städten der 1. und 2. Kategorie darauf zurück, dass die Vorschriften bei der Vergabe von Immobilien-Krediten strenger geworden sind. Auch seien die Zinsen dafür gestiegen. Die Verbraucher seien deshalb weniger motiviert, Immobilien zu kaufen.



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